Völklingen. "Iiiiaaaa", ein langer Eselslaut schallte über den Kolpingplatz. "Der fühlt sich einsam, es ist noch nichts los", sinniert Petra Müller, die mit Bruder Thomas als "Bastelstube" firmiert. Im Angebot hat das Duo selbst gefertigte Krippen und handgebackene Plätzchen. Auch für den zweieinhalbjährigen Fabio Bartolomeo ist die lebende Krippe die Attraktion des gestern eröffneten Völklinger Weihnachtsmarktes. Enttäuscht ist er nur, das verraten seine Großeltern, dass es kein Kamel gibt. Dafür leisten dem Esel zwei Ziegen in seinem schmucken Holzchâlet Gesellschaft. Oberbürgermeister Klaus Lorig betont später in seiner Ansprache das Besondere dieser Krippe, "die hat es jahrelang nicht gegeben". Überhaupt sei einiges anders als sonst: "Die Zahl der Weihnachtsbuden hat sich erhöht, es ist wesentlich kälter", dafür sei ausreichend Glühwein im Angebot. Und, ganz wichtig: "Es regnet nicht." Dann bedankt sich der Verwaltungschef bei allen, die am Gelingen des Marktes beteiligt sind, begrüßt Ortsvorsteherin Monika Roth, Mitarbeiter, "der halbe Stadtrat ist da" und einen Gast aus dem Forbacher Rathaus.Zuvor sorgte die Flöten-AG mit Unterstützung der Chor-AG der Hermann-Neuberger-Realschule für stimmungsvolle Begleitung. Applaus der Marktbesucher gab es für "Morgen kommt der Weihnachtsmann". Auf der Bühne waren es nach den musizierenden Schülern gleich vier: Mitglieder der FantasyBrassband, die sich in rot-weiße Nikolaus-Kittel schwangen und passende Blasmusik machten. Direkt gegenüber der Bühne saß Marlo Schiffer in seiner Maronen-Lokomotive. Drei Portionen hatte er am Nachmittag erst verkauft, hoffte aber auf bessere Geschäfte. Völklingen. "Ich habe noch nie auf einer Bühne gestanden", gestand gestern Lisa Ahrens, das Völklinger Christkind 2010. Die 18-jährige Riegelsbergerin wurde am Nachmittag für ihren ersten großen Auftritt bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes im Salon von Petra Westerkamp frisiert, geschminkt und eingekleidet. Begleitet von sechs Engeln verteilte sie anschließend kleine Geschenke an die Passanten, heute noch einmal. Auch bei einer Kutschfahrt kann man das Christkind heute ab 15 Uhr bewundern. Vorausgegangen war ein Wettbewerb, den der Völklinger Wirtschaftskreis ausgeschrieben hatte. Gesucht war eine Sympathieträgerin, mit "einem strahlenden Lächeln", wie Friseurin Petra Westerkamp formulierte. Lisa lächelt bezaubernd - und das trotz Lampenfieber. Im wahren Leben klettert sie gerne und will im nächsten Jahr eine Lehre als Friseurin beginnen. Und Nils, ihr Freund aus Völklingen, "ist stolz auf mich". af