Kreuzwaldstraße: Alles auf Anfang

Lauterbach · Der Stadtrat pfeift die Verwaltung bei ihren Plänen zur Verkehrsberuhigung in der Kreuzwaldstraße zurück. Nun wird neu gedacht und geplant: Auf eine Verkehrszählung mit Ermittlung der Herkunft der Autos soll im Juni ein Ortstermin folgen.

 Am Ende der Lauterbacher Kreuzwaldstraße: Im Asphalt sind noch Spuren der früheren Schwellen zu erkennen. Hinten rechts beginnt das Verbindungssträßchen nach Frankreich, links geht es um die Kurve in die Straße Am Weinbrunnen.Arichvfoto: Bohlander

Am Ende der Lauterbacher Kreuzwaldstraße: Im Asphalt sind noch Spuren der früheren Schwellen zu erkennen. Hinten rechts beginnt das Verbindungssträßchen nach Frankreich, links geht es um die Kurve in die Straße Am Weinbrunnen.Arichvfoto: Bohlander

 Schwellen in der Kreuzwaldstraße hielten nicht lange stand. Archivfoto: Engel

Schwellen in der Kreuzwaldstraße hielten nicht lange stand. Archivfoto: Engel

 Das Sträßchen durch den Wald nach Frankreich ist schmal und schlecht. Archivfoto: Bohlander

Das Sträßchen durch den Wald nach Frankreich ist schmal und schlecht. Archivfoto: Bohlander

Die Kreuzwaldstraße in Lauterbach mit seinen 2600 Einwohnern ist nicht nur eine Wohnstraße. Sie führt, wie schon der Name verrät, in ihrer Verlängerung durch den Wald zu dem französischen Nachbarort Creutzwald. Und diese Situation hat es in jeder Beziehung in sich, wie eine Sitzung des zuständigen Völklinger Stadtratsausschusses am Mittwochnachmittag verdeutlichte.

Die Stadtverwaltung hat Pläne zur Verkehrsberuhigung im Ort erarbeitet, die rund 420 000 Euro kosten würden. Und auch damit wäre das Problem der Verbindungsstrecke nach Frankreich noch nicht nicht gelöst. "Es grenzt dort schon an Lebensgefahr", bekräftigte Ratsmitglied Berthold Annel (Freie Wähler ), der das Verbindungssträßchen am Montag selbst getestet hatte. Für diesen Abschnitt ist laut Stadtverwaltung der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) als Eigentümer zuständig.

Hier steht ein radikaler Vorschlag im Raum: Man könnte, falls der LfS mitspielt, die Durchfahrt ab Lauterbach sperren lassen. Dem hat aber der Lauterbacher Ortsrat bereits mehrfach widersprochen. Ortsvorsteher Dieter Peters (SPD ) bekräftigte in der Ausschusssitzung am Mittwoch, eine solche Maßnahme sei angesichts der guten Kontakte zur Nachbargemeinde Creutzwald "kontraproduktiv". Lauterbacher Geschäfte und Gastronomen würden von sehr vielen französischen Bürgern besucht, und man verlagere mit einer solchen Maßnahme den Verkehr nur in die Hauptstraße.

Ratsmitglied Gerold Fischer (Grüne) fühlte sich angesichts dieser Haltung an einen alten Schlager mit dem Titel "Du kannst nicht alles haben" erinnert. "Man sollte sich entscheiden, ob man die Durchfahrt oder die Verkehrsberuhigung will", sagte Fischer. Paul Ganster erteilte derweil im Namen der Linken "teuren Umbau- und Ausbau-Ausgaben" eine klare Absage. "Zumachen! Keiner braucht die Durchgangsstraße wirklich", meinte Ganster.

Berthold Wirbel, CDU-Stadtratsmitglied aus Lauterbach , präsentierte am Mittwoch eigene, kostengünstigere Vorstellungen zur Verkehrsberuhigung und verteilte dazu auch eine Handskizze. Der CDU-Politiker will weitgehend mit Markierungen auf der Fahrbahn auskommen. Der bisherigen Parkstreifen solle als Fußweg umgewidmet und um die bestehenden Inseln herumgeführt werden. Auf der anderen Seite solle ein Radweg im Gegenverkehr ausgewiesen werden. Auf der Straße sollten jeweils im Wechsel von rechts nach links Parkbuchten markiert werden. Beim "Reinkommen" aus Richtung Frankreich reiche dann eine Verschwenkung "um ein paar Meter" aus.

Der CDU-Politiker erinnerte seine Kollegen an das "Debakel" mit den Verkehrsinseln in der Lauterbacher Hauptstraße ("100 000 Euro, dann fast alle wieder abgebaut"). Wirbel: "Und jetzt 420 000 Euro für dieses Projekt, das versteht kein Mensch mehr."

Spätestens damit standen die Zeichen auf Vertagung. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) formulierte den neuen Fahrplan: Zunächst Verkehrszählungen auch mit Blick auf die Herkunft der Fahrzeuge in der Kreuzwaldstraße ("Einheimische, Franzosen, Saarlouiser und sonstiger Durchgangsverkehr"), parallel dazu weitere Überlegungen in der Verwaltung und dann im Juni ein gemeinsamer Ortstermin.

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