Untere Poststraße in Völklingen Wo man ganz schnell zu schnell ist

Völklingen · Kann man mit Tempo 30 zum „Raser“ werden? Ja, das geht: Die untere Poststraße ist verkehrsberuhigter Bereich, hier gilt Schrittgeschwindigkeit. Das ist offenbar so manchem nicht präsent.

 Das obere Verkehrsschild weist die untere Poststraße in der Völklinger City als verkehrsberuhigten Bereich aus.

Das obere Verkehrsschild weist die untere Poststraße in der Völklinger City als verkehrsberuhigten Bereich aus.

Foto: Andreas Lang

So manchen Autofahrer in Völklingen hat jüngst trotz langsamer Fahrt der rote Blitz der Verkehrsüberwacher getroffen. Nämlich in der unteren Poststraße, wo die Radarfalle bereits bei etwa 20 Stundenkilometern auf dem Tacho zugeschlagen hat.

Das berichtet Knut B., den es dort erwischt hat. Und das Ordnungsamt der Stadt Völklingen bestätigt mit seinen Angaben, dass B. sich nicht getäuscht hat. „Ich war immer der Meinung, da dürfte man 30 Sachen fahren“, erklärt B.. Und damit ist er gleicher Ansicht wie viele, die in der – vor vielen Jahren zur befahrenen Fußgängerzone gewordenen – unteren Poststraße unterwegs sind.

Ein Irrglaube, wie das Völklinger Ordnungsamt auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung aufklärt. Die Poststraße ist in diesem Abschnitt gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) mit Verkehrszeichen Nummer 325 nämlich als verkehrsberuhigter Bereich gekennzeichnet. Und in einem solchen Bereich muss der Fahrzeugverkehr Schrittgeschwindigkeit einhalten.

Was aber ist Schrittgeschwindigkeit? Das ist im Gesetz nicht eindeutig definiert. Die gängige Rechtsprechung geht bei dieser Thematik von Werten zwischen sieben und zehn Stundenkilometern aus.

Ende November, so heißt es, hat das Ordnungsamt zur Abendstunde tatsächlich kontrolliert. Nicht um die Autofahrer zu gängeln, die dort noch relativ langsam, aber doch ein wenig zu schnell fahren. Sondern um diejenigen zu bestrafen, die in dieser Straße deutlich schneller unterwegs sind, was regelmäßig der Fall sein soll.

Zur Novembermessung informiert das Ordnungsamt, dass die Geschwindigkeitsmessanlage auf einen untersten Wert von 19 Stundenkilometern eingestellt worden sei. Für die Bemessung des Buß- oder Verwarnungsgeldes werde eine Toleranz von drei Stundenkilometern abgezogen.

Ergebnis der Messung: Insgesamt hatten im Kontrollzeitraum 81 Fahrzeuge die untere Poststraße passiert – bei 23 Fahrzeugen wurde eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt. Sie, so die Information, werde durch Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens geahndet.

Und so sahen die Überschreitungen in der unteren Poststraße im Einzelnen aus: Die Ordnungsamtsmitarbeiter erfassten insgesamt zehn Fahrzeuge, die bis zu zehn Stundenkilometer zu schnell waren. Sieben Autos hatten sogar schon 15 Sachen zuviel auf dem Tacho, und sechs Kraftfahrer erwischte der Blitz mit bis zu 20 Kilometern pro Stunde schneller als erlaubt.

Wie zu erfahren war, sollen Geschwindigkeitsmessungen in der unteren Poststraße künftig öfter stattfinden.

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