Kommunionkinder zählen den Countdown

Geislautern · Erstkommunion wird längst nicht mehr nur am Weißen Sonntag gefeiert. Nun waren die Kinder aus Ludweiler dran. Der Gottesdienst wurde in Geislautern gefeiert, weil die Kirche in Ludweiler nicht genügend Besucher fasst.

 Bereits beim Einzug in die Kirche Maria Himmelfahrt in Geislautern standen die Kommunionkinder im Blickpunkt. Foto: Jenal

Bereits beim Einzug in die Kirche Maria Himmelfahrt in Geislautern standen die Kommunionkinder im Blickpunkt. Foto: Jenal

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Mit einem einzigen Wort aus dem Mund von Pfarrer Patrik Altmeyer verfliegt am vergangenen Sonntag die Anspannung der 25 Mädchen und Jungs aus Ludweiler, die vor wenigen Minuten in der Geislauterer Pfarrkirche zum ersten Mal an der heiligen Kommunion teilgenommen haben. "Jetzt", lautet das Wort. Die Kinder wissen, was gemeint ist. "Zehn, neun, acht", beginnen sie nun rückwärts zu zählen. "Sieben, sechs, fünf", eilig versuchen noch einige im Kirchenschiff mit Handy oder Fotoapparat einen Schnappschuss zu machen. "Vier, drei", die Kinder lächeln immer mehr. Während sie dann "Zwei, eins, null" zählen, lösen einige schon die Aufstellung auf und eilen zu ihren Angehörigen, um die Glückwünsche entgegen zu nehmen. "Das war spannend!", sagt Katharina Räth im Kreise ihrer Familie. Fast scheint es, als ließe das noch immer heftig pochende Herzchen der Neunjährigen die goldene Kette mit dem Kreuz-Anhänger ganz leicht wackeln. "Das ist die Kommunionskette meiner Mama, die sie mir heute geschenkt hat", erzählt sie und ist in diesem Moment mindestens so stolz wie Großvater Rolf Räth, dem in diesen Stunden "stolzesten Opa der Welt".

Mama Andrea Räth war Katechetin der Gruppe, in der sich Katharina auf das Sakrament vorbereitet hat. Gemeinsam hat die Gruppe ein Transparent gebastelt, das die Gottesdienstbesucher in der Kirche bestaunen konnten. Es zeigt die Kinder als Fische, die jetzt im Netz ins Boot der christlichen Gemeinschaft gezogen werden. Eines von vielen Symbolen, das die Erstkommunionfeier begleitet. So sprach Pfarrer Altmeyer zum Schluss vom "Samenkorn des Glauben."

Wie Katharina berichtet, haben sie in der Vorbereitungszeit viel über den Glauben gelernt, außerdem sind Freundschaften entstanden. Einen großen gemeinsamen Ausflug haben die Kinder noch vor sich: "Im Sommer geht es übers Wochenende in den Eifelpark." Jetzt aber steht erst einmal die Feier an. "Die ganze Familie wird kommen", freut sich Katharina. Warum die 25 Mädchen und Jungs aus Ludweiler ihre Erstkommunion in Geislautern feiern, erklärt Pfarrer Altmeyer so: "Die Kirche in Ludweiler wäre zu klein." Die größere in Geislautern ist nun gut gefüllt. Pfarrer Altmeyer sorgt gleich für Bewegung im Kirchenschiff, ruft die Paten der Kommunionkinder nach vorne, um mit ihnen zusammen im Altarraum zu beten.

Die Mädchen in den weißen Kleidern und die Jungs in den dunklen Anzügen stehen selbstverständlich im Mittelpunkt, als sie mit ihren Taufkerzen in der Hand in die Kirche einziehen. Kurz zuvor hatten sie mit Pfarrer Altmeyer und Gemeindereferent Andreas Folloni noch ein bisschen geprobt. Denn die Kinder sollten bei der Messe Aufgaben übernehmen, unter anderem die Fürbitten vorlesen und Hostien, Wasser und Wein zur Gabenbereitung zum Altar bringen.

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