Kolumne Beim Service ist Saarbrücken besser

Der Frust über das Bürgerbüro in Völklingen ist groß. Wie es geht, macht die Stadt Saarbrücken vor.

 Markus Saeftel

Markus Saeftel

Foto: SZ/Steffen, Michael

Bürger und Unternehmen haben ein Recht darauf, dass die Kommune schnell und effizient ihre Anliegen bearbeitet. Ganz egal, ob es um das Beantragen eines Personalausweises oder die Zulassung eines Autos geht. Wenn das aber sehr lange dauert, ist der Frust zu Recht groß. Da hat sich in Völklingen einiges angestaut, und der Ärger musste in dieser Woche raus. Gleich mehrere Autohäuser sind sauer, dass sie frühestens am 25. August im Bürgerbüro ein Auto zulassen können. Die Branche ist schon gebeutelt durch die Coronakrise, und die Firmen haben Angst, dass Kunden abspringen. Aber auch etliche Bürger beschweren sich.

Zugegeben, in der Coronakrise ist vieles anders. Bürger und Firmen können immer noch nicht ins Rathaus, eine Wartemarke ziehen und direkt zum Mitarbeiter gehen. Aber das Problem scheint tiefer zu gehen. Die Grünen haben Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD) einen Antrag für den Stadtrat geschickt, der es in sich hat. Ein externes Unternehmen soll die gesamte Stadtverwaltung unter die Lupe nehmen. Seit Jahren werde Personal hin- und hergeschoben, seit Jahren fehle eine Personalplanung, die diesen Namen auch verdient. Und die Grünen nennen Beispiele: Nicht nur im Bürgerbüro gebe es Probleme, sondern auch im Standesamt, in den Bädern und beim kommunalen Ordnungsdienst. Dass es nicht so weitergehen kann, ist klar. Die derzeitige angespannte Situation nur auf die Corona-Krise zu schieben, ist zu einfach. Wie es gehen kann, macht die deutlich größere Stadt Saarbrücken vor: Sie hat eine eigene Servicenummer unter anderem für Autohäuser eingerichtet. Innerhalb weniger Tage bekommen diese einen Termin, sagt Sprecher Thomas Blug. Sieben neue Kollegen werden gerade eingearbeitet. Aber auch die Stadt Völklingen legt nach: Zwei Stellen sind in der Zulassungsstelle besetzt, eine weitere Stelle soll bald folgen. Immerhin. Also kann sich Blatt jetzt zügig um die anderen Baustellen in der Verwaltung kümmern.

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