Kolumne Doppelkopf in feschen Slippern

Nicht mit offenem Fenster durch die Waschanlage zu fahren und vieles mehr – das sind Dinge, die man sich aneignen kann. Anderes dagegen kann man nie richtig umsetzen, findet Marc Prams.

Kolumne "So kann's gehen" von SZ-Redakteur Marc Prams
Foto: SZ/Robby Lorenz

Vieles im Leben lässt sich erlernen. Etwa mit Messer und Gabel zu essen. Selbst richtig abgefahrenes Zeug wie Quantenphysik, Doppelkopf, Steuerrecht, Jonglieren mit drei Flummis, auf zwei Fingern pfeifen und, und, und – kann man alles lernen. Es gibt aber leider Dinge, die kriegt man einfach nicht auf die Reihe. Es ist mit den Gegebenheiten der menschlichen Anatomie beispielsweise unmöglich, einen Anstieg flotten Schrittes hochzumarschieren und dabei auch nur halbwegs elegant auszusehen. Gelingt niemandem. Auch ist es absolut nicht machbar, sich derzeit richtig anzuziehen. Jetzt beginnt nämlich die Zeit, in der man immer falsch angezogen ist. Immer. Ist man morgens beim Gang zum Briefkasten noch froh über die dicke Weste, stöhnt man zwei Stunden später schon ob der Hitze, die unterm langarmigen Flanellhemd schier unerträglich wird. Lässt man sich aber am Nachmittag von der Sonne blenden und entscheidet sich für fesche Slipper samt Beinfreiheit, verlässt man die Gartenparty spätestens um halb zehn mit Gefrierbrand an den Oberschenkeln und Füßen, die frühestens im Juni 2019 wieder warm werden. Daher mein Rat:

Fröstelt es

 am frühen Morgen,

 schnell ein kurzes

 Hemd besorgen,

 wärmt die Sonne

 noch um fünf,

 langes Beinkleid,

 warme Strümpf.

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