Knallharter Drill unter Druck

Ludweiler · Es geht um die Sicherheit der Handgriffe und das bei maximalem Tempo. 17 Wehrleute aus Völklinger Löschbezirken treffen sich regelmäßig zum Training im Ludweiler Warndtstadion. Bis September, bis zur Grenzlandmeisterschaft, müssen alle Übungen sitzen. Ihre Bestzeit bisher: 55 Sekunden.

 Hier trainiert eine Einheit um Reiner Eichenwald (3. von rechts), wie eine Druckschlauchleitung gelegt wird. Foto: jenal

Hier trainiert eine Einheit um Reiner Eichenwald (3. von rechts), wie eine Druckschlauchleitung gelegt wird. Foto: jenal

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Auf das Kommando ihres Chefs Reiner Eichenwald laufen sie los: Patrick Laval und Dominic Kroneisen, zwei sportliche Völklinger Feuerwehrleute , die für die Grenzlandmeisterschaft im Feuerwehrsport im September trainieren. Sie bilden den Angriffstrupp. Und während sie laufend die Schläuche ausrollen, sprintet Wolfgang Klein hinterher und überwacht das Geschehen mit Argusaugen.

Er ist offizieller Schiedsrichter, denn beim Feuerwehrsport nach den Regeln des "Comité technique international de prévention et d'extinction du feu" (CTIF) oder, auf Deutsch, "Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen", kommt es nicht nur auf Tempo an. Da muss jeder Handgriff sitzen, ein Rädchen ins andere greifen - und das, ohne dass die Kameraden ein Wort miteinander wechseln.

Drill also, knallhartes Training unter Druck, bis jede Tätigkeit traumwandlerisch sitzt. Laval, seit acht Jahren Feuerwehrmann und halb so lang beim Feuerwehrsport: "Das kommt uns auch im Einsatz zu Gute, denn was wir hier drillmäßig üben, das können wir dann auch im Einsatz im Schlaf." Dazu bedarf es vieler Trainingsstunden, welche die insgesamt 17 Feuerwehrleute meist im Warndtstadion Ludweiler absolvieren.

Die Feuerwehrleute kommen aus allen Völklinger Löschbezirken, der Großteil aus Ludweiler. "Außerdem kommen oft interessierte Kameraden aus der Nachbarschaft, die von uns lernen möchten", informiert Eichenwald. Auf dem Rasen des Warndtstadions sind die Aufstellungspositionen aller benötigten Ausrüstungsstücke von der Saugpumpe über die verschiedenen Schläuche bis zu den Strahlrohren, die zentimetergenau vorgegeben sind, markiert. Eichenwald: "Die vorgegebene Übung ist ein Querschnitt der Feuerwehrarbeit, es wirken ein Angriffstrupp, ein Wassertrupp und ein Schlauchtrupp mit." Die Aufgabe: Saugrohrverbindung über ein offenes Gewässer, eine Druckschlauchleitung, neun Feuerwehrleute bilden ein Team. "Unsere Bestzeit liegt so bei 55 Sekunden", berichtet Eichenwald.

Bei nationalen Wettbewerben liegen sie damit im Mittelfeld, im internationalen Vergleich eher hinten. "Die wahren Asse unserer Sportart kommen aus Österreich und Südtirol, die schaffen das schon mal in 29,3 Sekunden", sagt er bewundernd. Teilnehmer aus diesen Regionen kommen auch zum Grenzlandturnier im September, dazu Teilnehmer aus Luxemburg und Belgien. Eichenwald stolz: "Ein solches Turnier hat es bei uns vor 30, 40 Jahren zuletzt gegeben."

Neben der beschriebenen Übung gehört noch ein Staffellauf über acht Mal 50 Meter zum Wettbewerb. Dazu tragen die Sportler die komplette Feuerwehrmontur, als Staffelholz wird ein Strahlrohr übergeben. Und weil die Kameradschaft auch beim Feuerwehrsport ganz groß geschrieben wird, gehört auch noch eine dritte Halbzeit dazu. Schließlich will man die Kameraden, die zum Teil über mehr als 900 Kilometer anreisen, besser kennen lernen. Diese dritte Halbzeit wird in der Hermann-Neuberger-Halle stattfinden.

Grenzlandmeisterschaft

2014.de

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