Kleiner Stadtteil mit großen Sorgen
Luisenthal · Völklingens Ortsrat war am Mittwoch unterwegs in Luisenthal. Das frühere Grubengelände bereitet Kommunalpolitikern und Bürgern Kopfzerbrechen.
Auf seiner Tour durch die Stadtteile besuchte der Ortsrat Völklingen am Mittwoch Luisenthal. Erik Welsch (SPD) und Christel Müller (CDU) leben in dem Stadtteil, sie erläuterten ihren Kollegen die Situation. Einige Bürger schlossen sich den Kommunalpolitikern an.
Erste Station war der Spielplatz in der Straße In der Acht. Die gepflegte Anlage liegt mitten im Wohngebiet. Während die Kinder fröhlich spielten, plauderten ihre Eltern bei einem kleinen Picknick. "Der Spielplatz wird sehr gut angenommen", versicherte Harald Steinberger von der Stadtgärtnerei.
Wieder mit Leben füllen soll sich bald auch der benachbarte Querbau. Der Bauzaun um die Anwesen 32 bis 38 lässt schon vermuten, dass im Inneren kräftig gearbeitet wird. Die vier Häuser gehören der Gemeinnützigen Städtischen Wohnungsgesellschaft (GSW). Deren Geschäftsführer Markus Arend erläuterte die laufende Sanierungsmaßnahme. Bis Ende des Jahres werden 24 Wohneinheiten mit Hilfe von Zuschussmitteln des Landes hergerichtet. Flüchtlinge oder sozial schwache Bürger sollen in die Wohnungen einziehen.
Auf der anderen Straßenseite führt ein Weg hinunter an die Saar. Welsch regte an, ein Hinweisschild aufzustellen, das Radler dort zum Leinpfad leitet. Außerdem wünscht er sich eine behindertengerechte Sanierung. Der Weg ist auch für die Feuerwehr wichtig. In Luisenthal sei es der einzige Rettungsweg, auf dem Fahrzeuge direkt zur Saar gelangen können, berichtete der Luisenthaler Löschbezirksführer Heiko Schlang.
Über die Situation auf dem ehemaligen Grubengelände wurde ebenfalls diskutiert. Der einst ausgerufene Premium-Standort präsentiere sich aktuell als Bauruine, bedauerte Erik Welsch. Klaus Hilgers (SPD) machte sich Gedanken über die zukünftige Nutzung. Seine Vermutung: Ein Wohngebiet auf der einstigen Bergbau-Fläche würde Luisenthal eher aufwerten als ein Gewerbegebiet.
Über den schmucken Spielplatz in der Albertstraße führte die Exkursion zur Bahnunterführung in der Altenkesseler Straße. Das Nadelöhr ist die einzige Verbindung zwischen Ober- und Unterdorf. In dem Tunnel rauschen die Autos eng an den Fußgängern vorbei. Demnächst soll sich die Situation entspannen. Im Februar beschloss der Bauausschuss des Stadtrates, dass der Gehweg unter der Bahnbrücke ein Geländer bekommt und verbreitert wird. Die Fahrbahn soll entsprechend schrumpfen.
Die Besichtigung eines weiteren Problembauwerks ersparte sich der Ortsrat: Der Bahnhof gehört sicher nicht zu den Attraktionen des Stadtteils. "Es ist ein Schandfleck", schimpfte Christel Müller. Lobende Worte fand sie hingegen für den Friedhof. Er sei super in Ordnung, betonte die Luisenthaler Bürgerin.