Kunstschule Kassiopeia verhüllt den Alltag Kleine Künstler zeigen stolz ihre Werke

Völklingen  · Kunstschule Kassiopeia präsentiert Projekte der „Phantastischen Begegnungen“ vor großem Publikum in Kulturhalle Wehrden.

 Hocker, in eine Husse gehüllt, werden zum fantastischen Objekt – eines der Projekte, die die Kunstschule Kassiopeia in der Kulturhalle in Wehrden präsentierte.

Hocker, in eine Husse gehüllt, werden zum fantastischen Objekt – eines der Projekte, die die Kunstschule Kassiopeia in der Kulturhalle in Wehrden präsentierte.

Foto: BeckerBredel

Das ganze Jahr über haben sich die Schüler der Völklinger Kunstschule Kassiopeia in der Reihe „Phantastische Begegnungen“ mit  dem Künstlerpaar Christo und Jeanne Claude auseinander gesetzt. Die sind dadurch weithin bekannt geworden, dass sie den Reichstag in Berlin verhüllten. „Das eröffnet den Beobachtern völlig neue Sichtweisen auf Altbekanntes“, erklärt Kassiopeia-Leiterin Anne Herzhauser immer wieder.

So auch am Mittwochabend, als es in der Wehrdener Kulturhalle galt, die  Einzelprojekte einem großen Publikum zu präsentieren. Doch weil das Schaffen der jungen Künstler finanziell auf tönernen Füßen steht, stand am Anfang ein  Danke: „Vor einem Jahr wussten wir noch nicht, ob wir dieses Mal so einen Abend veranstalten könnten.“ Allerhand finanzielle Unterstützung sollte gestrichen werden. Doch es kam anders. Herzhauser: „Unser Dank geht an die Eltern, die mehr als 1000 Unterschriften für uns gesammelt haben, und an den Stadtrat, der das wenige Geld der Stadt verwaltet.“

Und dann: Vorhang auf für die Kunst. „Wir haben so ziemlich alles verhüllt, und als wir uns selbst verhüllten, ist uns aufgefallen, dass wir wie die Michelin-Männchen aussehen.“ Und so posieren die ersten Kinder dann auch, als aufgeblasene,  aber ziemlich kräftige Figuren. Trickfilme haben sie auch gedreht, die Kassiopeia-Schüler. In Stopp-Film-Technik ruckeln die Bilder zwar ziemlich, dennoch wirkt das richtig komisch. Nur so lassen sich mit einfachen Mitteln aus leblosen Tüchern Geister erwecken, die munter durch das Kassiopeia-Haus spuken. Und ein bisschen vermisst wurden, nachdem sie eingefangen wurden – so dokumentiert im Trickstreifen „Geisterhaus“.

Ähnlich verhält es sich mit dem mysteriösen Zaubertuch aus dem zweiten Beitrag. Ja, viele Fotos haben sie gemacht. Und weil richtig tolle Aufnahmen darunter sind, betonte Herzhauser: „Wir haben den Kindern zwar professionelle Bedingungen geboten, die Fotos haben sie aber alle selbst geschossen.“ Meist Porträts von den Mitschülern – mal ganz normal, mal in ein bisschen Mullverband gehüllt. Und weil das jeweils Bilderpärchen ergibt, lag die Idee nahe, ein Memory-Spiel daraus abzuleiten.

Licht haben sie auch verpackt, die Kunstschüler. Das geht mit LED-Technik einfach: Mit Drahtgestell und Papier haben die Kinder  Lampions gebastelt, die sie über die abgedunkelte Bühne trugen. Hocker, in eine Husse gehüllt, werden zum fantastischen Objekt – oder zum spukenden Geist, wenn der Künstler es so will. Und mit viel Fantasie, bunter Farbe und ein wenig Pappmaschee werden Eierkartons zu ägyptischen Sarkophagen im Miniformat. Die Regenschirm-In­stallation, vor Wochen noch auf dem Adolph-Kolping-Platz in der Innenstadt in Szene gesetzt, erlebte in der Kulturhalle eine Neuauflage.

An den verschiedenen in der Halle aufgebauten Ständen konnten sich die Besucher im Anschluss an die Bühnenpräsentation die Projekte aus der Welt der Fantasie noch einmal genauer anschauen.

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