Klaus Lorig lockt dann doch die Fete

Völklingen · Völklinger Rathauschef gibt sich erst nach zähem Widerstand den Narren gefangen.

 Das Ludweiler Paar Prinz Marc I. und Prinzessin Isabel I. (Weidenhof) und das Heidstocker Prinzessin Melli I. (Pinnhammer) und Prinz Gerd I. (Kröninger) gewannen vereint das Ringen um den Rathaussschlüssel mit dem als Indianer verkleideten Klaus Lorig. Foto: Jenal

Das Ludweiler Paar Prinz Marc I. und Prinzessin Isabel I. (Weidenhof) und das Heidstocker Prinzessin Melli I. (Pinnhammer) und Prinz Gerd I. (Kröninger) gewannen vereint das Ringen um den Rathaussschlüssel mit dem als Indianer verkleideten Klaus Lorig. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Womöglich dachte die Rathausmannschaft, dass die Narren nach der Absage des City-Umzuges keine schlagkräftige Truppe zusammen bekommen. Vielleicht hoffte die Verwaltung auch, dass die Jecken den Angriff wegen der windigen Wetteraussichtenden abblasen. Oder wurde die Gefahr in den muffigen Amtsstuben einfach nur verpennt?

Am Donnerstagnachmittag präsentiert sich die Stadtverwaltung jedenfalls als ziemlich müder Haufen. Und wer sich nicht richtig vorbereitet, macht Fehler. Statt von Beginn an konsequent Paroli zu bieten, lassen die Beamten die närrischen Angreifer widerstandslos ins Foyer vorrücken. Schnell singen und klatschen sich die wild entschlossenen Eindringlinge in Angriffslaune. Ihr Ziel: der begehrte Rathausschlüssel und die "Geldkischd".

Beele's, Kreisler und Braddler sind ebenso mit von der Partie wie die Aktionsgemeinschaft Heidstock und "Hoch das Bein". Angesichts der Übermacht können die Rathausmitarbeiter nur noch auf die große Klappe ihres Chefs Klaus Lorig hoffen. Vielleicht gelingt es dem gewieften Politiker in der Redeschlacht, den Jecken das Wort im Munde umzudrehen. Der Oberbürgermeister poltert dann auch gleich ordentlich los. "Die Geldkischd, die wird von meine Krieger bewacht, die dun se verteidige, egal was ihr macht. Denn so e Indianer - unn das is kän Scherz - kann viel vertrage und kennt keinen Schmerz", ruft Häuptling Schwarzer Klaus und droht den Eindringlingen gleich mal mit dem Marterpfahl.

Auch scheint er ein Auge auf die hübschen Prinzessinnen geworfen zu haben. Die Schönheiten zeigen ihm jedoch die kalte Schulter. "Unser Fraue wolle liewer e Cowboy als Mann, die lasse kän Indianer an sich ran", rufen die Belagerer. Statt einzulenken und über freien Abzug zu verhandeln, provoziert der Oberindianer weiter: "Was wolle ihr, ihr Narrepack, ihr gehn uns ganz scheen uff de Sack." Jetzt ist die Geduld der Narren zu Ende, sie feuern mit der Kanone. Krawumm!

Doch Lorig lässt sich durch den Schuss vor den Bug nicht beeindrucken. Erst als die Narren versprechen, dass er nach der Kapitulation mitfeiern darf, wird die Friedenspfeife geraucht und der Rathausschlüssel übergeben. "Ihr hann jo recht. Mir genn jetzt uff unn mache drin noch ener druff", verkündet der Verwaltungschef. Die große Faschingsfete im Rathausfoyer kann beginnen.

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