Klaus Lorig geht in den Ruhestand

Völklingen · Völklinger Oberbürgermeister will nur noch bis 31. Mai kommenden Jahres amtieren. Er nennt familiäre Gründe als ausschlaggebend.

 Ein Mann, ein Satz: Klaus Lorig zeigt beim SZ-Redaktionsgespräch den klipp und klar abgefassten Brief, mit dem er seine Versetzung in den Ruhestand beantragt – und dies bereits zum 31. Mai 2018. Foto: Bernhard Geber

Ein Mann, ein Satz: Klaus Lorig zeigt beim SZ-Redaktionsgespräch den klipp und klar abgefassten Brief, mit dem er seine Versetzung in den Ruhestand beantragt – und dies bereits zum 31. Mai 2018. Foto: Bernhard Geber

Foto: Bernhard Geber

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU, 65) hat sich entschieden, seine Amtszeit gut ein Jahr früher als möglich zu beenden. Am Donnerstagmorgen hat er seinem Stellvertreter, Bürgermeister Wolfgang Bintz (ebenfalls CDU), den entsprechenden Antrag übergeben. Dieser lautet wörtlich: "Ich beantrage hiermit unter Verzicht auf Widerruf meine Versetzung in den Ruhestand mit Wirkung zum Ablauf des 31.05.2018." Lorig besuchte anschließend mit dieser Nachricht die Völklinger Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung, wo er dann, recht entspannt wirkend, Rede und Antwort stand.

Bis zum gestrigen Freitag war man in Völklingen allgemein davon ausgegangen, dass Lorig noch bis zum Ende seiner Wahlperiode im September 2019 weitermachen würde. Obwohl ihm angesichts seines Dienst- und Lebensalters bereits die Pensionierung offen stand. Dafür, dass er nun diese Chance ergreift, seien "familiäre Gründe" ausschlaggebend, sagt Klaus Lorig. In den vergangenen drei Monaten sei in ihm die Entscheidung gereift, "gemeinsam mit meiner Frau noch möglichst viele schöne Jahre zu verbringen, wenn sie uns geschenkt werden". Dies sei auch intensiv mit beiden Söhnen besprochen worden, und an diesem Wochenende ziehe er bereits die erste Konsequenz. Er werde zusammen mit seiner Frau seinen Sohn in Freiburg besuchen und dafür drei übliche Repräsentationstermine ("ein Kirchfest, eine Löschbezirksführerwahl und die Seniorenmesse") auslassen.

Seinem Stellvertreter Wolfgang Bintz wird es nun bereits überlassen sein, die Neuwahl des Oberbürgermeisters einzuleiten. Die Amtszeit des Bürgermeisters endet übrigens ebenfalls am 31. Mai 2018 - dem Termin, den Lorig für sein Ausscheiden ins Auge gefasst hat. Lorig hat am Mittwochabend zumindest schon einmal die CDU-Partei- und Fraktionsführung informiert, am Donnerstagmorgen dann auch die Fachbereichsleiter und seine engsten Mitarbeiter im Rathaus. "Auch für die Parteifreunde kam meine Ankündigung etwas überraschend", bestätigt Lorig.

Die CDU und andere Parteien sind nun unter Druck geraten, sozusagen aus dem Stand heraus Nachfolger zu präsentieren (siehe auch unten stehenden Bericht). Speziell der CDU-Kandidat stände hier im langen Schatten Lorigs. Dieser hatte 2003 überraschend die langjährige rote Mehrheit im Rathaus gekippt und dies 2010 bei seiner Wiederwahl mit fast zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen bestätigt. Lorig will nun auf jeden Fall "noch wichtige Projekte anschieben, damit es nahtlos weitergeht". Sein großer Wunsch ist es, "noch als Oberbürgermeister beim ersten Spatenstich für das neue Einkaufszentrum in der Innenstadt dabei zu sein".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort