Klaus Lorig: Endlich geht's los

Völklingen · Jetzt, wo's endlich am Ex-Kaufhof losgeht, wird er doch nicht ans Aufhören denken. Klaus Lorig will auch noch als Oberbürgermeister den Spatenstich fürs neue Einkaufszentrum tun. Mit dem Neuen Rathaus wartet ein heftiger Sanierungs-Fall. Lorigs Amtszeit reicht noch bis 2019.

Klaus Lorig wird im kommenden März 65 Jahre alt. Dann könnte der Völklinger Oberbürgermeister eigentlich in Pension gehen. Doch er hat aus eigener Sicht, um an den berühmten Spruch Giovanni Trappatonis zu erinnern, noch nicht fertig. Vor allem möchte er noch als Stadtoberhaupt, wie er sagt, den ersten Spatenstich fürs neue Einkaufszentrum in der Innenstadt erleben. Nachdem er bereits seit einem Amtsantritt im Jahr 2003 an der Wiederbelebung des Ex-Kaufhof-Areals gearbeitet habe.

Schredder-Maschine kommt

Wenn der CDU-Politiker im SZ-Gespräch Bilanz zieht, dann war für ihn das wichtigste Ereignis im Jahr 2016, "dass der Abriss losgeht". Nach wie vor rechne er damit, dass Ex-Kaufhof und die Ruinen im Umfeld Ende April von der Bildfläche verschwunden seien. Derzeit würden die Objekte im Innern entkernt. Ab Ende Januar werde man dann die Arbeiten auch von außen wahrnehmen. Dann werde auch die große Schredder-Maschine kommen, die den Bauschutt zerkleinere und zum Wiedereinbau an passender Stelle vorbereite. Zuvor sei eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant. Die Modepark Röther GmbH, die bereits als Interessent für das Areal aufgetreten ist, werde über die Fortschritte auf dem Laufenden gehalten. "Wir gehen davon aus, dass Röther im Februar bei uns einen Bauantrag einreicht", sagte Lorig. Genaueres zum Fortgang der Dinge war zum jetzigen Zeitpunkt von Lorig nicht zu erfahren..

Der Prozess um Ex-Geschäftsführer Jochen Dahm und weitere Verantwortliche bei den Stadtwerken zieht sich hin. Doch insgesamt sieht Lorig den Stadt-Konzern mittlerweile in einem "ruhigen Fahrwasser". In der Innenstadt gab's nicht nur Probleme wie das mit der Ruinenlandschaft rund um den Ex-Kaufhof und der maroden City-Tiefgarage. Man sammelte hier 2016 auch richtig Punkte, "denn Seniorenresidenz am Alten Rathaus und das Orthopädiezentrum in der Poststraße sind in Betrieb gegangen", erinnert Lorig,

Wobei sich aber am so genannten Neuen Rathaus, bezogen 1970, nach wie vor ein Riesen-Problem auftut. Lorig lässt technische Details noch näher untersuchen, doch nach jetzigem Stand dürfte eine Vollsanierung des Gebäudes um die 24 Millionen Euro kosten. Die Alternative, die sich auftut, ist ein Teil-Umzug der Verwaltung in die Rathausstraße. Dort hat die Stadt das frühere Casino-Gebäude und die Ex-Röchling-Bank gekauft. Die müssten aber teuer saniert werden, auch ein Abriss des Turmaufbaus am Neuen Rathaus ginge gewaltig ins Geld. "Wir wollen im ersten Vierteljahr 2017 finale Entscheidungen", betonte Lorig.

Lorig war im September 2010 mit einem Ergebnis von über 61 Prozent als Oberbürgermeister bestätigt worden. Nach dem Fischzucht-Desaster scheiterte ein Abwahl-Versuch von SPD , Grünen und Linken. Damit gilt weiter: Die Wähler haben Lorig eine Amts- und Arbeitszeit bis September 2019 eingeräumt. Bis dahin hat er noch eine Menge von Vorhaben auf der Liste, wobei der Investitionsspielraum immer enger wird. Laut Lorig hat die Stadt wegen der Schuldenbremse aktuell nur noch 2,2 Millionen Euro pro Jahr "für alles" zur Verfügung. Da hat sich zum Beispiel die Flüchtlingssituation entspannt, aber bei Schulen und Kindergärten gibt es schon demnächst einiges zu tun. Bis ins Jahr 2019 blickt Lorig noch nicht. Doch er versichert: "Wir können zuversichtlich ins Jahr 2017 gehen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort