Kinder basteln Hindernisbahn für Klicker

Völklingen-Wehrden. Bei Kassiopeia in Wehrden geht es dieser Tage gar zauberisch zu. Im Gartenhaus hinter der Malschule fabrizieren 45 Kinder "Verflixte-Murmel-Spiele". Wo im Winter die Schafe wohnen, wird fleißig gebastelt, gesägt, gesucht, gedacht, geplant, gezeichnet. Zwei kleine Mädels kramen in einer Kiste mit Schächtelchen. Zwei Jungs sägen eine lange Pappröhre durch

Völklingen-Wehrden. Bei Kassiopeia in Wehrden geht es dieser Tage gar zauberisch zu. Im Gartenhaus hinter der Malschule fabrizieren 45 Kinder "Verflixte-Murmel-Spiele".

Wo im Winter die Schafe wohnen, wird fleißig gebastelt, gesägt, gesucht, gedacht, geplant, gezeichnet.

Zwei kleine Mädels kramen in einer Kiste mit Schächtelchen. Zwei Jungs sägen eine lange Pappröhre durch. Hölzer, Klopapierrollen, Klebestifte und allerlei andere Materialien und Werkzeuge liegen auf den Tischen. Und wenn getackert werden muss, rufen die Kinder mit "Ich bin soweit" einen Mitarbeiter von Kassiopeia herbei.

Der Kasten, worin die Murmel schwinden soll, ist im Entstehen. Dass das nicht einfach nur ein Kasten ist, versteht sich fast von selbst. Schließlich sind wir hier in der Schule der Phantasie und mittendrin in den "Wochen der Phantastischen Begegnungen". "Auf Irrwegen" heißt das Oberthema, und so soll auch die Spielkugel zwischen Start und Ziel eine sonderbare Strecke zurücklegen.

Städte mit verwinkelten Gassen, Landschaften mit Tälern und Höhen, kantige Brückenbauten, Häuser mit Falltüren, Klappläden und anderen tüfteligen Details sind im Entstehen.

Vor dem Kleben steht das Planen. Antony, sechs, plant einen langen Röhrengang, Oliver, sieben, will seine Murmelkiste rundherum mit Kronkorken abfedern und Mara, sieben, zeichnet mit Bleistift rechtwinkelige Wege. Kristina, zehn, sagt sie sei noch am Überlegen, aber es solle was Fantastisches werden. Zuallererst muss einmal ein doppelter Boden her. "Wie im Zirkus", sagt Malschulleiter Patrik Bomba zu den Kindern und weiter: "Wir bauen eine Illusion. Der Zuschauer sieht nur den einen Boden. Den anderen nicht." Wenn die Rohbauten fertig sind, kommt eine Verstärkung aus Pappmaché darüber und zum Schluss wird alles kunterbunt bemalt. Das Spiel "Die verflixte Murmel" ist eine Art Hindernisrennen für Klicker. Mit Taktik und Fingerspitzengefühl wird die Kugel durch die Kiste jongliert. Eine falsche Bewegung, und weg ist sie. "Wie ein Computerspiel. Aber interaktiv. Man erlebt was mit den eigenen Händen", erläutert Patrik Bomba. Das Spiel schule die Motorik, die Reaktionsfähigkeit, die Fantasie und die Balance. Annika findet: "Es ist schön, zuerst kann man richtig basteln und nachher richtig spielen." < Weiterer Bericht folgt

Hintergrund

Die "Phantastischen Begegnungen" sind in vollem Gange. Rund 2000 Anmeldungen, also noch ein paar Hundert mehr als in Vorjahren, gingen bei der Kunstschule Kassiopeia in Wehrden ein. Mit Ton, Textil und Trickfilm widmen sich die Kinder dem Thema "Irrwege". In Ludweiler werden Labyrinthe gebaut, in der Grundschule Bergstraße drucken Kinder Pyramiden auf Stoff, in Geislautern bauen sie Masken und in Fürstenhausen entsteht ein Hörspiel über Naturgeister. Eine Schnitzeljagd und ein zauberhafter Kochkurs gehören auch dazu. Die "Phantastischen Begegnungen" richten sich an Kinder im Grundschulalter. Für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren wurde ein eigenes Programm mit sechs verschiedenen Workshops konzipiert. hof

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