Kamele erfreuen Kirchenbesucher

Ludweiler/Wadgassen. Einen Achtstundentag hatten die insgesamt 60 Jungen und Mädchen der Sternsingeraktion der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Ludweiler. Sie zogen von Haus zu Haus, sangen ihr Drei-Königs-Lied, segneten das Haus und dessen Bewohner und erhielten dafür den einen oder anderen Obolus, sei es in Form einer finanziellen Spende oder auch als leckere Schokolade

 Zirkus-Juniorchef Miguel Frank präsentiert seine Kamele im Gottesdienst.Foto: Horst Lange

Zirkus-Juniorchef Miguel Frank präsentiert seine Kamele im Gottesdienst.Foto: Horst Lange

Ludweiler/Wadgassen. Einen Achtstundentag hatten die insgesamt 60 Jungen und Mädchen der Sternsingeraktion der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Ludweiler. Sie zogen von Haus zu Haus, sangen ihr Drei-Königs-Lied, segneten das Haus und dessen Bewohner und erhielten dafür den einen oder anderen Obolus, sei es in Form einer finanziellen Spende oder auch als leckere Schokolade. Das, was am Ende zusammenkam, geht, so Gemeindereferentin Martina Scholer, an eine Schule in Indien, die von der Kirchengemeinde seit vielen Jahren unterstützt wird.Gelungen war dabei die Überraschung, die sich Pfarrer Patrik Altmeyer für den Abschlussgottesdienst der Sternsinger ausgedacht hatte: Denn gerade, als der Gottesdienst beginnen sollte, erschienen hinter der Glaswand der Kirche zwei leibhaftige Kamele. Und erinnerten so an ihre Vorfahren, die vor mehr als 2000 Jahren auch Wegbegleiter der heiligen drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar waren. Außerdem gab der zehnjährige Harry Frank aus der Zirkus-Familie im Gottesdienst einige Trompetensoli zum besten.

Zufall war der Auftritt nicht: Neben der Seelsorge für seine drei Gemeinden in Ludweiler, Lauterbach und Geislautern hat der neue Pastor auch ein Herz für den Zirkus Atlas, der zur Zeit notgedrungen sein Winterlager in Wadgassen aufschlagen musste. Die Zirkusfamilie besteht aus drei Brüdern und einem Neffen. Sie sind mit ihren Frauen und Kindern in eine Notlage geraten, da der Seniorchef nach einem Schlaganfall vor vier Monaten in einem Pflegeheim in Saarlouis ist. Nun sitzen die Atlas-Zirkusleute seit im Saarland fest, hatten mangels Zuschauern kaum noch Einnahmen und haben jetzt in den kalten Winterwochen die letzten Reserven verbraucht. An Weihnachten verschenkte Pfarrer Altmeyer schon Gutscheine für einen kostenlosen Zirkusbesuch an alle Gottesdienstbesucher. In den drei Vorstellungen Ende Dezember erlebten mehr als 100 Kinder und Erwachsene das Zirkusprogramm und die Tiere. Auch die Sternsinger-Kinder wurden mit einem Zirkus-Gutschein für ihren Einsatz belohnt.

Er freue sich auch darüber, sagte der Pastor. dass einige Menschen schon die Zirkusfamilie durch eine Spende unterstützten. Als Gegenleistung bietet der Zirkus an, dass er sich täglich zwischen 14 und 16 Uhr mit seinen Tieren vorstellt oder Ponyreiten anbietet. Außerdem solle ab Januar jeden Donnerstag und Samstag um 15 Uhr im Wadgasser Winterquartier in einer Halle gegenüber dem Eingang der ehemaligen Cristallerie von Villeroy & Boch eine kostengünstige Vorstellung stattfinden, sagte Altmeyer. "Die diesjährigen Sternsinger-Spenden kommen wieder einer Schule in Indien zugute."

Gemeindereferentin

Martina Schole

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