„Jeder hat die gleichen Chancen”

Völklingen · OB-Neuwahl: SPD-Parteichefin Christiane Blatt tendiert zu frühem Termin.

 SPD-Chefin Christiane Blatt. Foto: Doris Döpke

SPD-Chefin Christiane Blatt. Foto: Doris Döpke

Foto: Doris Döpke

Die Parteien in der Hüttenstadt haben auf die Entscheidung von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU), sich zum 31. Mai 2018 aus dem Amt zurückziehen, unterschiedlich reagiert. Die Kommentare reichen von Respekt und Verständnis bis hin zur Feststellung, dass Lorig damit nur einer drohenden Abwahl zuvorgekommen sei (Linke). Auch zu Lorigs Vorschlag, die Neuwahl des Oberbürgermeisters mit der Bundestagswahl zusammen am 24. September durchzuführen, gibt es verschiedene Meinungen.

Die Völklinger SPD-Parteichefin Christiane Blatt, die selbst als mögliche Kandidatin gilt, bevorzugt persönlich ebenfalls diesen Termin. "Für die Wähler in Völklingen ist es sicherlich attraktiver, nur einmal wählen zu gehen", sagte Blatt am Freitag in einem SZ-Gespräch. Die Vor- und Nachteile, die eine solch kurze Vorbereitungszeit mit sich bringe, seien für alle Parteien gleich. Auch die CDU habe offenbar erst sehr kurzfristig von der Entscheidung erfahren, die Lorig nun am Donnerstag öffentlich verkündet hatte. Die Situation müsse aber nun erstmals in den Führungsgremien der SPD besprochen werden. Es sei schon ein ehrgeiziger Zeitplan, die Kandidatenaufstellung, beginnend mit Mitgliederversammlungen in den einzelnen Ortsvereinen, so schnell über die Bühne zu bringen. Blatt widersprach allerdings Lorigs Aussage, dass die Kandidaten bereits am 24. Juni feststehen müssten. Das Gesetz sehe eine Frist "von 66 Tagen vor der Wahl, also Mitte Juli", vor.

Klaus Degen, Chef der Linken-Fraktion im Völklinger Stadtrat, erinnert gestern daran, dass Lorig noch vor einigen Monaten verkündet habe, er denke nicht daran, wie von Linken und SPD im Stadtrat gefordert, seine Amtsgeschäfte vorzeitig abzugeben. Nach Bekanntwerden von neuen Vorwürfen sei erneut ein Abwahlantrag in Bearbeitung gewesen. Diesem Antrag sei der Oberbürgermeister durch seinen vorzeitigen Rückzug zuvorgekommen. Die Linken im Völklinger Stadtrat lehnten jedoch einen überstürzten Termin für die Neuwahl, wie von der CDU vorgeschlagen, ab.

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