Jede Decke ist ein Einzelstück

Ludweiler. Im Ludweiler Haus der Vereine gab es am Sonntag eine kleine Premiere: Die Mitglieder der Gruppe PatchArt Ludweiler stellten zum ersten Mal ihre Arbeiten aus. Von liebevoll gestalteten Kinderdecken bis hin zu außergewöhnlichen Tischdeckchen war hier alles zu finden. Die Decken wurden alle aus kleinen Stoffstückchen von Hand genäht

Ludweiler. Im Ludweiler Haus der Vereine gab es am Sonntag eine kleine Premiere: Die Mitglieder der Gruppe PatchArt Ludweiler stellten zum ersten Mal ihre Arbeiten aus. Von liebevoll gestalteten Kinderdecken bis hin zu außergewöhnlichen Tischdeckchen war hier alles zu finden. Die Decken wurden alle aus kleinen Stoffstückchen von Hand genäht. Die Leiterin der Gruppe PatchArt und Inhaberin eines Stoffgeschäftes, Barbara Seiwert, sieht die Arbeiten mit Stolz: "Es ist unglaublich, was hier alles herauskommt, wenn man ein bisschen Stoff, eine Nadel und einen Faden nimmt." Das weit verbreitete Vorurteil, dass Nähen nur etwas für Hausfrauen sei, weist sie freundlich zurück: "Unsere Frauen hier sind alle berufstätig." Gerade dieser Ausgleich zum Berufsalltag treibt die Frauen regelmäßig zu Barbara Seiwert, bei der der Kurs alle 14 Tage dienstags stattfindet. "Beim Nähen kann ich vollkommen abschalten und entspannen. Man konzentriert sich voll und ganz auf seine Arbeit und vergisst ganz schnell die Probleme des Alltags", erklärt Teilnehmerin Christine Bernardi. Ihre Freundin Friedburg Lange schätzt vor allem das Gemeinschaftsgefühl: "Wir arbeiten hier sehr eng zusammen, jeder hilft jedem, wir sind sehr gut befreundet. Das hat etwas von einer Nähstubenatmosphäre." Altersgrenzen gibt es nicht. "Unser jüngstes Mitglied Ellen Seiwert ist 18 Jahre alt, unsere älteste Teilnehmerin Maria Wilhelm ist 72 Jahre alt und immer noch mit Herzblut dabei", erzählt Barbara Seiwert. Das bestätigt Maria Wilhelm nur zu gerne: "Seit ich in Rente bin, habe ich viel Zeit. Den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen ist nichts für mich. Da macht mir PatchArt viel mehr Spaß." Das Besondere an PatchArt sei, wie Barbara Seiwert erklärte, dass sie zum Benutzen gemacht werde: "Das Ziel der meisten Kunst ist es, dass sie aufgehängt und bewundert wird. Unsere Decken sollen aber gebraucht werden." Dabei kann es zu Hause dann schon mal zu Streit zwischen den Kids kommen, wer denn nun die neue Decke der Mama zuerst benutzen darf. "Jede Decke hat einen bestimmten Bezug zu dem Leben ihrer Erschafferin. Dadurch werden die Decken zu einer Art Erbstücke", beschrieb Barbara Seiwert die besondere Bedeutung jedes einzelnen Stückes. Wer neugierig geworden ist und diese Kunst selbst einmal ausprobieren möchte, hat am 14. März Gelegenheit. Dann bietet die Gruppe PatchArt von 10 bis 16 Uhr einen Schnupperkurs für jedermann an. Nähere Auskunft und Anmeldung unter Telefon (06898) 448 218.

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