Bis Freitag in Völklingen Interkulturelle Woche führt zusammen

Wehrden · Über 20 Veranstaltungen in Völklingen sollen bei der Interkulturellen Woche Menschen vieler Nationalitäten zusammenbringen.

 30 junge Leute von der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel bestanden ihre Bühnen-Premiere mit Bravour.

30 junge Leute von der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel bestanden ihre Bühnen-Premiere mit Bravour.

Foto: Thomas Seeber

„Vielfalt verbindet“ lautet das Motto der Interkulturellen Woche in Völklingen. Am Montagabend wurde der Veranstaltungsreigen mit einem bunten Bühnenprogramm in der Wehrdener Kulturhalle eröffnet. Eingeladen hatten die Stadt und das Musiktanztheater-Laboratorium Mutanth.

Zu Beginn werben Pfarrer Thomas Weber, Pfarrerin Inge Wiehle und Imam Fatih Acar für den interreligiösen Dialog. „Wichtig ist, dass wir ganz offen aufeinander zugehen und uns intensiver kennenlernen“, betont Acar. Die städtische Integrationsbeauftragte Gülsah Bora hofft, dass Einheimische und Zuwanderer die Woche nutzen, um in Dialog zu treten. Gelegenheit dazu gibt es bei der Auftaktveranstaltung während der Pausen. Schnell kommen die Besucher im Foyer ins Gespräch, die Stehtische sind mit Fähnchen aus aller Herren Länder geschmückt.

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) erinnert während seiner Begrüßung an die 83 Nationalitäten, die in der Hüttenstadt zusammenleben. In Völklingen sei es gelungen, ein Wir-Gefühl in der Bevölkerung zu schaffen, lobt Klaus Kunz vom Sozialministerium.

Wohin Rassismus führen kann, zeigt die Aufführung der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel. „Etwa 30 unserer Schüler haben eine Woche lang fleißig geprobt“, erläutert Schulleiterin Gisela Bodamer. Das Stück wurde mit dem Theater Mutanth erarbeitet. Sein Titel: „Haus in Flammen – Perspektiven in einem neuen Land“. Es geht um das Verhältnis zwischen Einheimischen und Geflüchteten: Da Asylsuchende in einer Turnhalle untergebracht werden, können die einheimischen Jungs und Mädchen dort nicht mehr Basketball mehr spielen. Der Konflikt eskaliert. „Der Hass ist der mächtigste Tyrann“, verkünden die Schüler. Zum Zuckerfest bringen die einheimischen Jugendlichen eine Bombe mit. Erst als die frisch verliebten Fatima und Lukas bei der Explosion getötet werden, kommen die jungen Leute zur Besinnung und reichen sich die Hände.

Ihre Bühnenpremiere bestehen die Nachwuchsschauspieler mit Bravour. Neben dem Applaus der rund 200 Besucher gibt es auch lobende Worte. „Das habt ihr ganz toll hingekriegt“, versichert Eva Lajko vom Theater Mutanth.

Nach der ersten Pause beginnt dann eine musikalische Weltreise. Die Künstler entführen die Zuhörer nach Südamerika, Syrien, Afrika oder in die Karibik. Den Auftakt macht die Band Talking Earth Trust. Deren Musiker stammen unter anderem aus Chile, Mexiko, Argentinien und der Türkei. Dem gut gelaunten Publikum gefällt der Sound, rhythmisch wird mitgeklatscht.

Über 20 Veranstaltungen stehen während der Interkulturellen Woche in Völklingen auf dem Programm. Das Angebot ist breit gefächert und reicht von der Ausstellung türkischer Handarbeit über die Literatur-Lesung mit Musikbegleitung bis hin zum Besuch bei der Feuerwehr. Zum Abschluss wird am Freitag ab elf Uhr der Nachbarschaftsgarten neben der Versöhnungskirche vorgestellt. Die Interkulturelle Woche organisiert die Stadt zusammen mit dem Sozialministerium und über 30 Vereinen, Verbänden und Gruppen.

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