Caritas und Diakonisches Werk Geflüchtete brauchen weiter Hilfe

Völklingen · Für die Integration von Geflüchteten in Völklingen gibt es noch viel zu tun. Das stellen Caritas und Diakonisches Werk gemeinsam in einem Lagebericht fest.

 Fehlende Deutschkenntnisse sind bei der Integration von Geflüchteten in Völklingen nach wie vor ein großes Problem, berichten Caritasverband und Diakonisches Werk.

Fehlende Deutschkenntnisse sind bei der Integration von Geflüchteten in Völklingen nach wie vor ein großes Problem, berichten Caritasverband und Diakonisches Werk.

Foto: picture alliance / dpa/Armin Weigel

Die Stadt Völklingen hat laut offizieller Liste seit Beginn der großen Welle 847 Flüchtlinge aufgenommen. Von diesen sind dann 694 – Stand Jahresende 2018 – in Völklingen geblieben. Viele von ihnen sind aber noch ein gutes Stück davon entfernt, dass ihnen die Hüttenstadt sozusagen zur zweiten Heimat wird.

 „Die Geflüchteten sprechen und verstehen überwiegend noch wenig bis kein Deutsch. Der Umgang mit Ämtern, Behörden, Schulen stellt sie noch vor kaum lösbare Probleme, für die sie unterstützende Hilfe benötigen“, betonen der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung und die Diakonie Saar in einem gemeinsamen Lagebericht für den Völklinger Stadtrat.

Die größte Gruppe der Geflüchteten in Völklingen stellen laut Bericht die Syrer mit 614 Personen, gefolgt von Eritreern mit 27 Personen. Nach wie vor bleibt bei den Zahlen eine Grauzone. „Nicht erfasst sind hier die Geflüchteten, die mit Aufenthaltstitel aus einer anderen Gemeinde nach Völklingen umgezogen sind, sowie die Personen, die über Familienzusammenführung in die Stadt gezogen sind“, merken Caritas und Diakonie an.

Die beiden Sozialorganisationen haben sich die Nachbetreuung der Geflüchteten in einem Projekt aufgeteilt, das bereits seit 2015 läuft. Die Caritas hat hier 177 Personen im Schwerpunkt-Stadtteil Wehrden, die Diakonie 517 Personen im übrigen Stadtgebiet auf der Liste. Neben der Kernstadt handelt es sich hier um Luisenthal, Fürstenhausen, Ludweiler, Lauterbach und Röchlinghöhe.

In dem Maße, in dem geflüchtete Aufenthaltsberechtigungen erlangen, tauchen sie auch in den deutschen Alltag mit all seinen Herausforderungen ein. Dies beginnt schon damit, einen umfangreichen Hartz-IV-Erstantrag mit allen notwendigen Details auszufüllen.

Gerade hier setzt die Nachbetreuung an. „Der Integrationsdienst für Asylbewerber Völklingen verhindert, dass sich die Geflüchteten zum Beispiel auf Grund nicht gestellter Anträge oder verpasster Antrags- und Zahlungsfristen einer Flut von Mahnungen, Mahnverfahren und Pfändungstiteln gegenübersehen. Würde dieses Angebot fehlen, dürfte damit zu rechnen sein, dass an sehr vielen Stellen (zum Beispiel Schulen, Kitas, Stadtverwaltung, Jobcenter) Probleme auftauchen, die so vorab gelöst werden beziehungsweise mit weniger Volumen auftreten“, sagen Caritas und Diakonie.

Beide Sozialorganisationen hoffen auf weitere städtische Förderung. Im Hauptausschuss des Stadtrates (Dienstag, 7. Mai, 17 Uhr, Neues Rathaus, Saal 2) geht es nun darum, 70 000 Euro für den Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis Ende Juni 2020 zur Verfügung zu stellen.

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