Konzept für weitere fünf Jahre Stadtumbau geht in die Verlängerung

Völklingen · Der Völklinger Stadtrat beschließt eine millionenschwere Fortschreibung der Innenstadt-Sanierung.

 Kaufhof-Abriss schafft Platz für Neubau: So soll der künftige Modepark Röther von der Rathausstraße aus aussehen.

Kaufhof-Abriss schafft Platz für Neubau: So soll der künftige Modepark Röther von der Rathausstraße aus aussehen.

Foto: Stadt Völklingen /Modepark Röther

Die Wege der Entwicklung in der Völklinger City sind nun für weitere fünf Jahre vorgezeichnet. Der Stadtrat hat einstimmig eine Fortschreibung des so genannten integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Völklingen-Innenstadt beschlossen. Das Konzept, vom Kernplan-Institut mit Sitz in Illingen erstellt, schildert auf 89 Seiten ein Bündel von Maßnahmen, die für kommende Zeit ins Auge gefasst sind. Hier handelt es sich teilweise um millionenschwere Projekte, die die Stadt keinesfalls alleine stemmen kann.

Sarah End vom Büro Kernplan betonte bei der Vorstellung im Stadtrat, dass mit dem Konzept kein Zeitplan verbunden sei. Es sei jedoch wichtig, um Fördertöpfe anzapfen zu können. Und diese können je nach Maßnahme einen Zuschuss von zwei Dritteln der Kosten betragen. Und diese werden allein beim Nahziel der Gestaltung eines ansehnlichen Platzes zwischen Altem Rathaus und künftigen Modepark Röther auf eine Million Euro geschätzt. In der Endabrechnung denkbarer Maßnahmen landet Kernplan vorerst bei über 15 Millionen Euro. Wobei als Faustregel gilt, dass die Stadt ein Drittel selbst aufbringen muss.

Ein wichtiger Topf sind Mittel aus der Städtebauförderung. Diese werden im Saarland vom Innenministerium verwaltet. Beim Förderantrag für die jeweilige Maßnahme zählt auch eine nachvollziehbare „städtebauliche Qualität“ (Sarah End). Falls die Bismarckstraße für Befahrung im Gegenverkehr umgebaut werden solle, muss laut End auch der Straßenraum „Aufenthaltsqualität“ aufweisen.

Projekte müssen grundsätzlich im Sanierungsgebiet liegen. Dieses umfasst den engeren Innenstadtbereich. Inzwischen ist es auch gelungen, das Gelände der früheren Mühle Quirin mit einzubeziehen. Eine Erweiterung auf den Karolinger Kreisel wurde jedoch in Saarbrücken bereits abgelehnt, so Matthias Zimmer von der Stadtplanung im Völklinger Rathaus. Die Stadtverwaltung bemühe sich aber weiter, auch die Unterführung am Bahnhof mit einbeziehen zu lassen. Gerade dieses Vorhaben fand nun auch im Stadtrat breite Unterstützung.

Das Entwicklungskonzept stelle eine strategische Planung dar, betonte Sarah End. Rund ums Alte Rathaus und Modepark Röther werde mit ihm eine neue Stadtmitte entstehen. In Sachen Poststraße müsse man dann überlegen, Ladeneinheiten, die nicht mehr zur Vermietung kämen, in Wohnraum umzuwandeln. Handlungsbedarf gebe es auch beim City-Haus. Wenn man sich derzeit in dieser Gegend bewege, habe man „schon ein wenig das Gefühl von Angstraum“.

Allgemein sei noch wenig bekannt, dass Eigentümer in Sanierungsgebieten Modernisierungen steuerlich absetzen könnten, unterstrich Sarah End. Aus dem Casino-Gebäude in der Rathausstraße könne eventuell ein Hotel werden. Für den Otto-Hemmer-Platz, derzeit überwiegend als Parkplatz genutzt, gebe es ja schon die Vorstellung, dort eine Markthalle zu errichten. Und das jetzige Entwicklungskonzept eröffne auch die Option, am Hindenburgplatz zu investieren. Auch für diesen großen Parkplatz beim Neuen Rathaus liegt bereits ein Entwurf zur Gestaltung und Begrünung vor.

Die Innenstadtsanierung ist in Völklingen bereits seit 2003 im Gange. Sie begann damals, noch unter Oberbürgermeister Hans Netzer,  als ein Modellprojekt im Rahmen des so genannten Stadtumbaus West.

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