Ausstellung Inka-Gold spannend ab der ersten Stunde
Völklingen · Die aktuelle Ausstellung im Völklinger Weltkulturerbe fasziniert schon am ersten Tag Besucher von weither – so aus Berlin und aus Kassel.
Die Ausstellung "Inka - Gold. Macht. Gott" ist gerade mal ein paar Stunden alt, als vergangenen Samstag Dutzende Besucher die mit roten Teppich ausgeschlagene stählerne Treppe in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte erklimmen. In den kommenden Stunden wollen sie die magische Welt der antiken südamerikanischen Kultur erkunden. In mehreren Gruppen folgen sie ihren Führern, um sich in die Welt der Inkas entführen zu lassen.
Schon früh zeigt sich, dass die wechselnden Ausstellungen in der alten Gebläsehalle eine große Ausstrahlung besitzen. Denn schon am ersten Ausstellungstag sind Besucher aus vielen Teilen der Bundesrepublik anzutreffen. Michael Korinth, Werner Beckmann und Gisela Sprau kommen aus der Bundeshauptstadt. Beckmann ist Exilsaarländer aus Nalbach, Sprau stellt sich als in Berlin lebende Schwäbin mit saarländischer Großmutter vor. "Wir waren gerade in der Region, und so sind wir auch hierher gekommen, um die neue Ausstellung zu sehen", berichtet Korinth, während die Gruppe sich an der Zeitschiene einen Überblick verschafft, wie die Inka-Epoche zeitlich einzuordnen ist. Korinth: "Das ist eine sehr interessante Ausstellung, die einem neue Perspektiven eröffnet." Besonders beeindruckt haben ihn bis hierher: "Die originalen Waffen und Rüstungen." Sprau haben bisher die "atemberaubenden Landschaftsaufnahmen" fasziniert.
Aus Kassel sind die Keppers, Ferdinand und Ilona, ins Saarland gekommen. "Wir sind seit 17 Jahren jedes Jahr in Völklingen und haben hier schon viele schöne Ausstellungen gesehen." Er meint: "Hochinteressant, was die vor so langer Zeit schon konnten." Das Paar schaut sich gerade zwei riesige Ohrpflöcke an. Was es damit auf sich hat, weiß Dieter Frey, der mit Karin Kraus die Ausstellung erkundet: "Diese Ohrpflöcke waren so groß, weil sich die Inkas damit die Ohrläppchen aufweiteten." Der moderne Trend der Ohrtunnels also alles andere als neu. Das Pfälzer-Paar besucht zum wiederholten Mal eine Ausstellung in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes. "Zuletzt hat uns die Sonderausstellung ,Schädel' beeindruckt." Sie sagt: "Als wir jetzt durch Zufall von dieser neuen Ausstellung erfahren haben, haben wir uns schnell entschlossen: Also hin." Auch aus dem Ausland zieht die Inka-Ausstellung Besucher an, wie sich schon am Eröffnungstag zeigt.
Klar, in vielen Besuchergruppen spricht man Französisch - zur Staatengrenze ist es ja bekanntlich nur ein Katzensprung. Weiter haben es da schon Ursula und Louis Berger aus dem schweizerischen Thun, die gerade die Keramikfiguren in den gläsernen Schaukästen bewundern. Es zeigt sich, dass auch deutsche Begriffe ungewohnt klingen, so spricht sie von einer "sehr eindrücklichen Ausstellung". Das Paar verbindet den Abstecher nach Völklingen mit einem längeren Aufenthalt in der Region: "Drei Tage Luxemburg, drei Tage Saarbrücken, und diese neue Ausstellung mussten wir dann auch sehen."
Zum Generationen- und Männerausflug machen die Eberles den Besuch der Inka-Ausstellung. Die Buben Moritz und Frederic sind die Jüngsten in der aufgeweckten Gruppe, es folgt Papa Richard, die Familie lebt in Ormesheim. Opa Ernst ist auch dabei, er ist aus Euskirchen gekommen, um mit den Jüngeren die Welt der Inkas zu erkunden.
Die Ausstellung Inka - Gold.Macht.Gott zeigt 220 Exponate aus 3000 Jahren südamerikanischer Hochkultur. Sie ist bis 17. November angesetzt. Die Ausstellung ist täglich ab 10 Uhr geöffnet, bis 5. November bis 19 Uhr, danach bis 18 Uhr. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, ebenso für Schüler, Studierende und Auszubildende ist der Eintritt bis zur Obergrenze von 27 Jahren frei, Erwachsene zahlen 15 Euro, ermäßigter Eintrittspreis: 13 Euro. Besucherservice: (06898) 9 100 100, Internet: voelklinger-huette.org.