In Sachen Müll bleibt alles beim Alten

Völklingen · Die Zahlen, die die Verbandsversammlung des Entsorgungs-Zweckverbandes Völklingen präsentierte, sprechen für sich. Zwar hat Völklingen wieder mehr Bürger, die Müll verursachen. Gleichzeitig wurde spezieller Abfall, etwa Altpapier, weniger.

Die Verbandsversammlung des Entsorgungs-Zweckverbandes Völklingen (EZV) hat am Mittwochnachmittag das Abfallwirtschaftskonzept der Mittelstadt fortgeschrieben. Im Hinblick auf die örtliche Abfallentsorgung bleibt somit alles wie gehabt. In der Sitzung gab es jedoch allerhand Informationen, wie sich die Dinge rund um die Entsorgung entwickelt haben.

Mehr als 40 000 Einwohner

Zum Beispiel, dass Bevölkerungszahlen nicht wie erwartet rückläufig sind. In Völklingen waren 2015 laut Vorlage erstmals wieder mehr als 40 000 Einwohner gemeldet. Somit liegt auch die Zahl derer, die Müll produzieren, höher als erwartet. Aber langfristige Prognosen seien derzeit sehr unsicher. "Schon wegen der ungewissen Flüchtlingssituation", wie Klaus Faßbender - er ist neben Stefan Lang Geschäftsführer des EZV - erläuterte.

Seit 2004 nimmt der EZV die hoheitliche Aufgabe der Abfallentsorgung wahr, kümmert sich um die Abholung von Altpapier, Bio-, Sperr- und Restmüll. Weiter unterhält der EZV den Wertstoffhof im Gewerbegebiet Ost, wo man vom Bauschutt über Problemmüll bis zum verwertbaren Elektroschrott alles abgeben kann. Was über den Gelben Sack entsorgt wird oder in Altglas- oder Altpapier-Containern in den Stadtteilen landet, geht ans Duale System. Das hat derzeit den Entsorgungs-Auftrag an die Firma Paulus übergeben.

Daten laufen trotzdem beim EZV auf. Bei der Fraktion Altpapier ist die Sammelmenge zwischen 2004 und 2011 angewachsen. Seither seien die Papiermengen jedoch um zirka sechs Prozent zurück gegangen, 2014 wurden rund 3300 Tonnen eingesammelt. 2014 wurden an den 51 Containerstandorten 568 Tonnen Grün-, 428 Tonnen Weiß- und 54 Tonnen Braunglas entsorgt. Die Leichtstofffraktion, also Material für den Gelben Sack, liegt bei knapp 1250 Tonnen; im Stadtgebiet sind die Gelben Säcke an 17 Ausgabestellen gegen Unterschrift kostenlos zu haben.

Weiter hat der EVZ 2014 nach telefonischer Anmeldung fast 1200 Tonnen Sperrmüll abgeholt. Den größten Anteil darunter hat neben dem allgemeinen Sperrmüll behandeltes Altholz mit 700 Tonnen und etwa 57 Prozent.

Die Restabfallmengen sind deutlich gesunken, von mehr als 18 000 Tonnen 1996 über 9000 Tonnen 2004 auf 6300 Tonnen in 2014. Abgerechnet wird seit 2009 nach dem Identifikationssystem. Die Gebühr bemisst sich also nach der Anzahl der Entleerungen, wobei die Zahl der Mindestentleerungen pro Jahr bei sechs liegt.

Biomüll nicht ansammeln

Beim Biomüll ist das Identsystem ausgesetzt. Faßbender will damit vermeiden, dass die Verursacher, um Kosten zu sparen, zu lange Biomüll ansammeln, der sich dann zu zersetzen beginnt: "Dann sammelt sich unten schon die faulende Brühe", schildert er. Eine Umstellung auf das Wiegesystem sei nicht vorgesehen. Die Versammlung hatte besorgt nachgefragt, weil deshalb laut Medienberichten aus der vergangenen Woche in manchen Kreisen die Bio-Müll-Gebühr deutlich steige.

Weiter regte die Versammlung an, für eine Zeitlang die Umstellungsgebühr auszusetzen, wenn ein Kunde auf ein größeres oder kleineres Restmüllgefäß umstellen möchte. Das müsse aber zuerst rechtlich geprüft werden, sagten Faßbender und Oberbürgermeister Klaus Lorig .

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