Gemeinsames Oberstufen-Zentrum In neun Jahren  zum Abitur

Völklingen · Gemeinschaftsschulen in der Region schließen sich zu einem Oberstufen-Verbund zusammmen. Unterrichtet wird in einem Neubau.

Drei Völklinger Gemeinschaftsschulen bieten zukünftig eine gemeinsame Oberstufe an. Die Hermann-Neuberger-Schule und die Gemeinschaftsschule Sonnenhügel, beide mit Sitz in der Heinestraße, kooperieren dabei mit der Graf-Ludwig-Schule in Ludweiler. Die Püttlinger Gemeinschaftsschule Peter Wust sitzt ebenfalls im Boot. Der Oberstufenverbund ermöglicht das Abitur in neun Jahren (G9).

Am Mittwochabend informierten die beiden Gemeinschaftsschulen in der Heinestraße über das neue Angebot. Simone Lehmann, Oberstufenkoordinatorin an der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel, erläuterte den über 40 Eltern und Schülern das Ziel: Den jungen Leuten soll es ermöglicht werden, sich mit genügend Zeit und soliden Grundlagen auf den Weg zum Abitur zu machen. Und das in angenehmer Lernatmosphäre, mit bekannten Lehrern und im Doppelstundenprinzip.

Die Oberstufe, die nach der 10. Klasse startet, führt in zwei Jahren zum Fachabitur oder in drei Jahren zum Abitur. Die Einführungsphase in Klasse elf beginnt für die Gemeinschaftsschüler im kommenden Schuljahr 2018/19. Im ersten Jahr lernen sie noch an einer der vier Stammschulen – im Klassenverbund ohne Differenzierung. In der Hauptphase, also in den Klassen zwölf und 13, wird dann im Kurssystem unterrichtet. Dafür baut der Regionalverband ein neues Schulgebäude am Standort Heinestraße.

Gisela Bodamer, Leiterin der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel, erläuterte, wo der dreigeschossige Neubau hinkommt: Er entsteht zwischen Turnhalle und Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium. Dort werden dann diejenigen Lehrer der vier kooperierenden Schulen unterrichten, die die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II haben. Im Sommer sollen die Bauarbeiten starten, erläuterte Thomas Lothschütz, der Leiter der Hermann-Neuberger-Schule.

Und welche Voraussetzungen müssen die Gemeinschaftsschüler beim Übergang in die Oberstufe erfüllen? Entscheidend sind die Noten auf dem Halbjahreszeugnis der Klasse zehn. Simone Lehmann sprach von einem „komplizierten Verfahren“. Als Faustregel gilt: In den so genannten A-Kursen muss ein Notendurchschnitt von 04 erreicht werden. Und in den anderen Kursen ist ein Schnitt von 07 erforderlich. In der Oberstufe sind zwei Fremdsprachen Pflicht. Wer bisher nur in einer unterrichtet wurde, kann ab Klassenstufe elf die neu einsetzende Fremdsprache Spanisch belegen. Mathematik, Deutsch, Sozialkunde, Sport sowie Religion beziehungsweise Ethik sind in Klasse elf nicht abwählbar.

Als Wahlpflichtfach hat sich der Verbund auf Mathematik festgelegt. Das Fach wird sechs Stunden in der Woche unterrichtet. Zur Hauptphase konnte Lehmann noch wenig sagen. Ab 2018 soll die gymnasiale Oberstufe reformiert werden. Das Ziel: mehr Auswahl bei den Fächern für die Abiturprüfung. „Man muss drei volle Jahre für sein Ziel arbeiten, aber es ist machbar“, erklärte die Pädagogin mit Blick aufs Abitur. Voranmeldungen an den Schulen sind schon möglich.

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