Im Dienste der Schwächsten

Völklingen · Jetzt kann er die Arbeit des Evangelischen Kirchenkreises Saar-West noch eine ganze Weile mitgestalten: Pfarrer Christian Weyer ist für weitere acht Jahre als Superintendent im Amt – und er will die Zeit gut nutzen.

Bereits seit zwölf Jahren leitet Pfarrer Christian Weyer den Evangelischen Kirchenkreis Saar-West. Die Synode hat ihn bei ihrer Tagung am 11. und 12. November in Völklingen für die kommenden acht Jahre erneut zum Superintendenten gewählt.

Eine Pfarrer-Stelle hat den aus Idar-Oberstein stammenden Theologen bereits 1991 ins Saarland verschlagen. Als Superintendent ist der 57-Jährige nun schon lange nicht mehr nur für eine Kirchengemeinde zuständig, sondern betreut insgesamt 27 Gemeinden mit rund 81 000 Protestanten.

Große Veränderungen hat Weyer für seine kommende Amtszeit nicht geplant. Er hat zwei Schwerpunkte: "Ich sehe es als Pflicht der Kirche an, für die Schwachen der Gesellschaft da zu sein." Die Kirchengemeinde müsse außerdem in der Öffentlichkeit präsent bleiben.

Deshalb wolle er auch künftig Kirchenprojekte, zum Beispiel in der Flüchtlingsarbeit, unterstützen. Und Weyer will auch die Arbeit der Pfarrer fördern.

"Es gibt immer weniger Bewerber für Pfarrstellen. Gleichzeitig werden die Aufgaben, die man in diesem Amt bewältigen muss umfangreicher", sagt der Superintendent. Auch gegen Hass und Gewalt gegen Minderheiten müsse Kirche sich öffentlich zu Wort melden.

Weyer verwies auf die Mitgliederuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus dem Jahr 2015: "Unsere Mitmenschen erwarten Begleitung in den Übergangsphasen von uns: Wenn Leben entsteht und wenn Leben bedroht ist oder stirbt, wenn Familien gefährdet sind, wenn Krisen das Leben beuteln." Dann müsse Kirche da sein "als Institution, auf die man sich verlassen kann". Um dies zu gewährleisten, müssten Pfarrerinnen und Pfarrer von bisherigen Aufgaben entlastet werden.

Nach dem Superintendenten wurden Mitglieder des Kreissynodalvorstandes neu gewählt: Gefängnisseelsorger Reiner Margardt, Helmut Steis aus der Kirchengemeinde Malstatt, Iris Spath aus Altenkessel und Richard Rimbach aus der Gemeinde Rodenhof.

Stellvertretende Mitglieder wurden Wolfgang Schmidt aus Saarlouis, Dieter Roth aus der Gemeinde St. Johann und Rudolf Röchling aus Völklingen . Anschließend wurden von den Vertretern aus den 27 Kirchengemeinden die Fachausschüsse sowie Synodalbeauftragungen neu besetzt.

Weiter ging es bei der Synode um die Finanzplanung 2017. Die Kirchengemeinden werden im nächsten Jahr etwas mehr Geld zur Verfügung haben. Nach Abzug der Umlagen für die Landeskirche, für die gemeinsamen Einrichtungen wie das Diakonische Werk an der Saar und für die Arbeit auf Kirchenkreisebene bleiben den Gemeinden durchschnittlich rund 135 Euro pro Gemeindeglied. Der evangelische Kirchenkreis Saar-West erstreckt sich von Rilchingen-Hanweiler bis nach Perl im Westen und bis Lebach und nach Wadern im Norden.

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