Ein Park an der Kirche Ein Hugenottengarten für Ludweiler

VÖLKLINGEN · Projekt soll 200 000 Euro kosten, ein Förderprogramm könnte bei der Finanzierung helfen.

Luftaufnahme der Hugenottenkirche in Ludweiler, aufgenommen im August 2017.

Luftaufnahme der Hugenottenkirche in Ludweiler, aufgenommen im August 2017.

Foto: BeckerBredel

Aktuell präsentieren sich die Grünflächen rund um die Hugenottenkirche und das Johannes-Calvin-Haus in Ludweiler wenig einladend, Gras und schmucklose Bodendecker prägen das Bild. Das soll sich ändern. Die Evangelische Kirchengemeinde Völklingen-Warndt will hier einen „Hugenottengarten“ anlegen – als Ort der Begegnung für alle Generationen. Die Gemeindemitglieder Annette Vollmer, Diandra Burgdörfer, Zoe Duchêne und Nick Henkel kümmern sich ehrenamtlich um das Projekt. Am Sonntagnachmittag hatten sie alle Gartenfreunde zum Gedankenaustausch ins Johannes-Calvin-Haus eingeladen: Jeder konnte Ideen, Wünsche und Vorstellungen einbringen.

Die Initiatoren haben sich bereits viele Gedanken gemacht: Neben den Menschen sollen sich auch die Tiere in der neuen Grünanlage wohlfühlen. Wie wäre es mit einem Eichhörnchen-Futterhaus? Ein Komposter, ein Regenwasserspeicher und neue Sitzgelegenheiten stehen ebenfalls in der Ideensammlung. Bei den Machern eines Hugenottengartens in Potsdam hat man sich Tipps geholt. Der Bezug zur Geschichte ist der Kirchengemeinde wichtig. In dem öffentlich zugänglichen Garten sollen auch Pflanzen wachsen, die die französischen Protestanten einst bei ihrer Flucht mitgebracht hatten. Artischocken gehörten zu den Gemüsearten, die sie anbauten. Andere Pflanzen wurden von den Hugenotten zum Färben von Stoffen genutzt.

Das Gartenprojekt ist nicht billig. „Wir sprechen von einem Volumen von etwa 200 000 Euro“, erläuterte Annette Vollmer. 50 000 Euro steuert die Kirchengemeinde selbst bei. 75 Prozent der Kosten sollen über einen Zuschuss aus dem Leader-Förderprogramm gedeckt werden. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Warndt-Saargau hat bereits grünes Licht gegeben, nur die offizielle Zusage des Ministeriums fehlt noch.

Ein Landschaftsarchitekt wird engagiert, regionale Firmen sollen bei der Gestaltung mitwirken. Konfirmandengruppen, der NABU Ludweiler und der Obst- und Gartenbauverein sitzen als Partner mit im Boot. In diesem Jahr wird noch nicht gesät und geerntet, sondern nur geplant: „Wir brauchen ein paar Ideen“, sagte Annette Vollmer bei der Begrüßung der ersten beiden Gäste. Während sich das ältere Ehepaar erst mal eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen gönnte, machte sich eine andere Besucherin direkt an die Arbeit: „Lavendel“ und „Kräuter“ schrieb sie auf das Plakat, auf dem die Ideen für Pflanzen gesammelt wurden.

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