Heute soll die Entscheidung fallen

Völklingen · Zwei Interessenten wollen bauen auf dem Gelände des einstigen Völklinger Kaufhofs, beide wollen dort neuen Einzelhandel ansiedeln (wir berichteten bereits). Wer wird den Zuschlag erhalten? Einen Trend gibt es bereits, aber keinen Beschluss – heute Abend soll der Stadtrat entscheiden.

 Blick vom Turm des Alten Rathauses auf die Kaufhof-Ruine. Archivfoto: Jenal

Blick vom Turm des Alten Rathauses auf die Kaufhof-Ruine. Archivfoto: Jenal

So viel hektische Betriebsamkeit im Rathaus geht wahrlich nicht jeder Völklinger Stadtratssitzung voraus. Gestern Morgen wurden die schon länger festgelegten Termine des heutigen Nachmittags noch ein wenig durchgeschüttelt (siehe "Auf einen Blick"), damit der Zeitablauf der Beratung auch zu den Themen passt. Wichtigster Punkt der Tagesordnung ist die Entscheidung, wer neuer Investor werden soll auf dem Stadtmitte-Areal, auf dem jetzt noch die Kaufhof-Ruine steht. Im Rennen ist einerseits die Modepark Röther GmbH, ein Textilhandels-Unternehmen mit Sitz in Süddeutschland und bisher 35 Filialen in zehn Bundesländern. Michael Röther, einer der Inhaber und Geschäftsführer, hatte dem Rat vorige Woche seine Pläne präsentiert. Ebenso Daniel Dilger, der hinter dem zweiten Bewerber steht, der im Sommer gegründeten Stadtgalerie Völklingen am Alten Rathaus GmbH; er ist in Völklingen bereits von der Seniorenresidenz am Alten Rathaus her bekannt. Bei einer Probeabstimmung im Rat zeichnete sich vorige Woche ein klarer Vorsprung für Röther ab. Mittlerweile haben die einzelnen Ratsfraktionen sich beraten, vor der Schluss-Entscheidung diskutiert auch der Ortsrat - es wird sich weisen, ob der Stadtrat tatsächlich für Röther entscheidet.

Dieses große Thema, von zentraler Bedeutung für die städtebauliche Zukunft der Innenstadt, überstrahlt alles andere. Dabei hat der Rat heute noch mehr Wichtiges auf der Tagesordnung. Im nichtöffentlichen Teil soll es beispielsweise auch um den öffentlichen Personennahverkehr in Völklingen gehen, genauer: um die Restrukturierung der Völklinger Verkehrsbetriebe. Und das Stichwort "Konzernangelegenheiten" umschreibt die Sanierung der Stadtwerke, die ja - nach dem verlustreichen Ende des Fischzuchtprojekts und enormen Kreditlasten für den kommunalen Konzern - noch lange nicht ausgestanden ist.

Öffentlich beraten werden Themen, die direkte Folgen haben fürs Portemonnaie der Bürger. Etwa der geplante Gehwegausbau in der Werbelner Straße. Auf insgesamt 470 000 Euro werden dessen Kosten geschätzt, die Hälfte davon müssen Anlieger tragen - pro Anwesen im Durchschnitt gut 2100 Euro. Entlastung, freilich im Kleinen, winkt hingegen Autofahrern, die ihren Wagen in der City-Tiefgarage abstellen: Dort schlägt die Verwaltung vor, die Gebühr für einen ganzen Park-Tag auf höchstens zwölf Euro zu begrenzen.

Ebenfalls auf der Tagesordnung: der Wirtschaftsplan des städtischen Grundstücks- und Gebäudemanagements (GGM). Der Schuldenbremse wegen soll das GGM rund 1,3 Millionen Euro mehr einsparen als geplant. Geht es nach der Verwaltung, muss - unter anderem - der Umbau der Grundschule Neckarstraße zur gebundenen Ganztagsschule noch warten.

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Auf einen BlickDer Völklinger Stadtrat tritt heute bereits um 17.30 Uhr - statt, wie geplant, um 18 Uhr - im großen Saal des Neuen Rathauses zusammen, teilte Stadtpressesprecher Uwe Grieger gestern mit. Am Anfang steht eine nichtöffentliche Beratung. Gegen 18 Uhr soll dann der öffentliche Sitzungsteil beginnen. Zuvor, um 16.30 Uhr, trifft sich der Völklinger Ortsrat im Saal 2. Dort ist eine Stunde angesetzt für die nichtöffentliche Debatte. Im Mittelpunkt: "Wiedernutzung der Grundstücke im Bereich des ehemaligen Kaufhofes - hier: Beschluss Objektplanung". dd

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