Sind Völklinger abergläubisch? „Heute passiert, was halt passieren soll“

Völklingen · Freitag, der 13.: Angst vor dem Datum scheint laut SZ-Umfrage in Völklingen nicht weit verbreitet.

 Rafael Mailänder.

Rafael Mailänder.

Foto: BeckerBredel

Vorsicht ist heute nicht nur für den Fall geboten, dass eine schwarze Katze den Weg kreuzt. Oder der einzig mögliche Weg unter einer Leiter hindurch führt. Denn heute ist Freitag, der Dreizehnte. Jene Datum-Wochentags-Kombination, die Abergläubischen der zivilisierten Welt nicht erst seit dem Börsencrash am „Schwarzen Freitag“, der ebenfalls auf einen 13. gefallen ist, als Tag gilt, der das Unglück magisch anzieht.

„Ich bin abergläubisch“, gibt Rafael Mailänder als einer der wenigen in Völklingen Befragten zu. Aber er sagt auch: „An einem Freitag, dem 13., kann einem alles passieren: Glück, Unglück – und manchmal erkennt man nicht mal auf Anhieb, um was es sich gerade handelt.“ Sein Beispiel hat er vor etwa zwei Jahrzehnten erlebt: „Damals ist mir einer auf mein geliebtes Auto gefahren.“ Ein Unglück? Vielleicht für die beschädigte Karosse, nicht aber für den Besitzer. Wichtigstes Detail damals: Personen kamen nicht zu Schaden, es blieb bei verbeultem Blech. Was den Unfall aber dann für Mailänder zum Glücksfall machte: „Nachdem die Versicherung den Schaden reguliert hatte, habe ich irgendwie etwa 2500 D-Mark Plus gemacht.“ Ohne Trickserei, versteht sich. Ein anderes Mal war es eindeutig Pech: „Da habe ich mir an einem Freitag, dem 13., ein Bein gebrochen.“

Tina Schwarz behauptet von sich: „Ich bin überhaupt nicht abergläubisch.“ Für sie ist klar: „Freitag, der 13., ist auch nur ein ganz normaler Tag, an dem alles passieren kann.“ Und wenn einmal ein Unglück droht, tritt sie dem mit dem vererbten Temperament entgegen: „Wenn es soweit kam, hat schon meine Mutter zu mir als Kind immer gesagt: Jetzt kommt wieder die Sizilianerin durch.“ Und sie fügt an: „Freitag, der 13., hat auch in Sizilien nichts zu bedeuten.“

„Nicht abergläubisch, sondern gläubig“, sagt Jürgen Hammer über sich: „Ich bin katholisch und war lange Zeit Messdiener.“ Und so steht auch für ihn fest: „Ein Tag wie jeder andere.“ Aus Angst vor einem Unglück an diesem Tag nicht Auto zu fahren, komme für ihn eh nicht in Frage: „Ich bin Abschleppunternehmer, und wenn es knallt, muss ich raus.“ „Ich bin nicht abergläubisch und bin es nie gewesen“, sagt Jürgen Rein. Seine Meinung in Sachen Schicksal: „Es passiert, was passieren soll, ob der Freitag nun auf einen 13., 12. oder einen 10. fällt.“

 Tina Schwarz.

Tina Schwarz.

Foto: Andreas Lang/Picasa
 Jürgen Hammer.

Jürgen Hammer.

Foto: Andreas Lang/Picasa
 Jürgen Rein.

Jürgen Rein.

Foto: Andreas Lang/Picasa

Überhaupt, fragt Mailänder: „Ist Freitag, der 13., nicht mehr so im Bewusstsein der Leute? Viele bemerken ihn nur, wenn man sie darauf anspricht.“

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