Völklingen. Lange hatten die treuen Fans des Theatervereins Titania gewartet. Nun war es endlich soweit: Nach fast zwei Jahren Pause gab es an diesem Donnerstag im Alten Bahnhof in Völklingen wieder richtig etwas zu lachen. Mit Sekt und Rotwein wurde die Premiere der Komödie "Aphrodites Zimmer" gefeiert. Theater für VölklingenSogar eine Bühne hatte die Theatertruppe extra für dieses Stück umgebaut. "Wir sind nicht bloß irgendeine Theatergruppe, sondern wir versuchen seit vielen Jahren, ein Theater für Völklingen und in Völklingen zu etablieren. Diesem Ziel sind wir inzwischen viel näher gekommen. Dazu gehören natürlich auch die richtigen Kulissen", erklärte der künstlerische Leiter Jürgen Reitz den Zuschauern stolz. Und mit diesem Stück zeigten die Schauspieler deutlich, dass sie den Begriff Theater spätestens jetzt für sich in Anspruch nehmen können. 90 Minuten lang entführten sie die Zuschauer in die Welt eines zunächst scheinbar ganz normalen Ehepaars. Seit fünf Jahren waren Sandra und Guido nicht mehr zusammen im Urlaub. Zum Anlass ihrer Silberhochzeit wollen sie sich nun ein paar Tage in dem gleichen Hotel, in dem sie auch ihre Flitterwochen verbrachten, gönnen. Welches Zimmer könnte dafür besser geeignet sein, als "Aphrodites Zimmer", das Zimmer der Schönheit und der Liebe. Doch plötzlich taucht die Geliebte des Ehemannes in hautengem Kostüm und mit tief ausgeschnittenem Dekolletee, mitten in dem Schlafzimmer der beiden auf. Sie hat sich genau im Nebenzimmer einquartiert. Dummerweise funktioniert auch das Schloss der Verbindungstür zwischen beiden Zimmer nicht. Zum Glück ist Ehefrau Sandra gerade Kaffee holen. Mit allen Mitteln versucht Guido seine Geliebte zum Abreisen zu bewegen, ohne Erfolg. Dann kommt HorstIn einem bewegten Hin- und Her versucht er unter dem schallenden Gelächter der Zuschauer, seine beiden "Frauen" unter einen Hut zu bringen. Als er sich nicht mehr zu helfen weiß, ruft er seinen Freund Horst an, der seine Geliebte zum Abreisen bewegen soll. Doch der macht alles nur noch schlimmer und ist obendrein auch noch Sandras Geliebter. Als dann auch noch Horsts Frau auftaucht, ist das Chaos perfekt. Es entwickelt sich ein chaotisch-erotisches Verwechslungsspiel, in dem jeder den anderen betrügt. Allein das Zimmermädchen behält die Übersicht und lässt sich seine Verschwiegenheit teuer bezahlen. Klar, dass die Zuschauer bei so einer Story aus dem Lachen nicht mehr herauskamen. Aussagen wie "Ich hatte noch nie etwas mit einer dreifarbigen Frau", "Ich bin ein Schrankgeschädigter" oder "Du betrügst uns" sorgten für heftigen Szenenapplaus. Und der Beifall wollte auch nach dem Stück gar nicht abebben. Weitere Termine: 11., 18., und 19. Juni; Eintritt 5,50 / 8,50 Euro; Vorverkauf Tourist-Information, Tel. (06898) 132 800.