Heftiger Streit um Kindergarten-Träger

Dorf im Warndt. In Dorf im Warndt, direkt neben der Mehrzweckhalle, wird die Gemeinde Großrosseln eine Kindertagesstätte bauen. Die Finanzierung des rund 3,35 Millionen Euro teuren Projekts ist in trockenen Tüchern. Eine wichtige Frage ist aber bisher ungeklärt: Wer betreibt die Einrichtung?Zwei Träger stehen zur Wahl: die KiTa gGmbH des Bistums Trier und die Gemeinde Großrosseln

Dorf im Warndt. In Dorf im Warndt, direkt neben der Mehrzweckhalle, wird die Gemeinde Großrosseln eine Kindertagesstätte bauen. Die Finanzierung des rund 3,35 Millionen Euro teuren Projekts ist in trockenen Tüchern. Eine wichtige Frage ist aber bisher ungeklärt: Wer betreibt die Einrichtung?

Zwei Träger stehen zur Wahl: die KiTa gGmbH des Bistums Trier und die Gemeinde Großrosseln. Der Hauptausschuss diskutierte bereits mehrfach über das Thema, zu einer Empfehlung an den Gemeinderat konnte er sich aber nicht durchringen. In der letzten Sitzung, berichtet Bürgermeister Jörg Dreistadt, gab es bei zwei Abstimmungen zur Thematik eine Pattsituation.

Der Verwaltungschef will, dass die Gemeinde den Kindergarten betreibt. Ein Grund: Die KiTa gGmbH sei nicht bereit, auf die Wünsche der Kommune einzugehen, etwa in Bezug auf die Öffnungs- und Ferienzeiten.

Am Mittwoch steht das Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Als Besucher angekündigt haben sich bereits Eltern des von der KiTa gGmbH betriebenen katholischen Kindergartens Herz Mariä Dorf im Warndt. Sie wollen, dass die gemeinnützige Gesellschaft auch die neue Einrichtung führt. Mit deren pädagogischer Arbeit sind sie sehr zufrieden. "Warum sollte ein bestehendes und gut funktionierendes System verändert werden?", fragen die Eltern in einem offenen Brief. Silke Uhlig, die Vorsitzende des Elternausschusses, berichtet, dass inzwischen eine Unterschriftensammlung gestartet wurde.

Mit der Unterstützung der CDU können die Väter und Mütter des Kindergartens im Warndtdorf wohl rechnen. "Wir tendieren zur KiTa gGmbH", sagt deren Fraktionsvorsitzender Helmut Heins. Der Christdemokrat betont auch den finanziellen Aspekt. Aus seiner Sicht wären die Kosten für die Gemeinde bei einer eigenen Trägerschaft im Moment nicht abschätzbar. Ralf Hektor, Fraktionschef der Freien Wähler, erinnert daran, dass im Warndtdorf wesentlich mehr Kinder angemeldet werden als im Gemeindekindergarten in Naßweiler. Das zeige, dass die KiTa gGmbH als Träger favorisiert werde. "Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt", glaubt Hektor.

Während sich die Freien Wähler für den kirchlichen Träger aussprechen, plädieren die Sozialdemokraten für die Gemeinde als Betreiber. "Bei einer Vermietung des Gebäudes an einen anderen Träger würde sich die Gemeinde die Chance nehmen, auf die Geschehnisse in den eigenen Räumen entscheidenden Einfluss zu nehmen", erklärt SPD-Fraktionschef Markus Ernst. Außerdem sieht er die Angebotsvielfalt gefährdet. Die KiTa gGmbH betreibt bereits den Kindergarten am Klosterplatz.

Auch die Linke plädiert für die Gemeinde als Träger. "Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber den Angestellten", betont Fraktionschef Norbert Wagner mit Blick auf die Mitarbeiter des auslaufenden Kindergartens in Naßweiler. Sie sollen auch nach einem Wechsel ins Warndtdorf Angestellte der Gemeinde bleiben. Geschiedene, erklärt Wagner, könnten bei der KiTa gGmbH nicht in führende Positionen gelangen.

Die öffentliche Sitzung am 26. September beginnt um 18 Uhr. Getagt werden soll im Sitzungssaal der Gemeinde, Bahnhofstraße 13. "Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt."

Ralf Hektor,

Freie Wähler

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort