Hausverbot statt Liegeplatz für die Neptun

Wehrden. Die fast 20-jährige Odyssee des Minensuchbootes Neptun in den Gewässern der Mittelstadt Völklingen geht spätestens am Jahresende zu Ende (wir berichteten mehrfach). Dann läuft die Frist ab, die Walter Schug, der Vorsitzende der Marinekameradschaft Minenjagdboot Völklingen in Absprache mit seinem Vorstand und den Kameradschaftsmitgliedern gesetzt hat

Wehrden. Die fast 20-jährige Odyssee des Minensuchbootes Neptun in den Gewässern der Mittelstadt Völklingen geht spätestens am Jahresende zu Ende (wir berichteten mehrfach). Dann läuft die Frist ab, die Walter Schug, der Vorsitzende der Marinekameradschaft Minenjagdboot Völklingen in Absprache mit seinem Vorstand und den Kameradschaftsmitgliedern gesetzt hat. Hat das ausgemusterte Militärschiff, das, wie Schug ausdrücklich betont, kein Kriegsschiff ist und war, bis Ende Dezember keinen Ruhestands-Liegeplatz gefunden, will es der Verein zurück an den Bund geben. Das hat Schug am Freitagabend rund 20 Interessierten bei einer Versammlung in Wehrden mitgeteilt. Ein Schutzhafen an der Wehrdener Brücke war einst als idealer Liegeplatz für die Neptun geplant gewesen, dann 2007 wieder verworfen worden. Auch an Land sollte die Neptun schon gehen. Schug verwies auf einen Briefwechsel. Der belege, so der Vorsitzende der Marinekameradschaft, dass die Wasserschifffahrtsverwaltung den Weg geebnet habe, das 1990 nach Völklingen gekommene einstige Kampfmittelräumschiff nahe der Saar auf Saarstahlgelände aufzustellen. Als die Marinekameradschaft aber die Vorbereitungen in Angriff genommen hätte, habe der Vorstand erfahren, dass zwischen Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) und Saarstahl noch nichts geklärt sei. Die Folge: Hausverbot für die Kameradschaft statt Liegeplatz für die Neptun. Die Fronten zwischen dem Amt und der Marinekameradschaft scheinen inzwischen verhärtet zu sein. Schug wirft Amtsleiter Albert Schöpflin Ahnungslosigkeit, Sturheit und Ablehnung vor. Schöpflin war bei der Versammlung nicht anwesend und konnte sich nicht äußern. Schug glaubt, dass die beiden Lastschiffe in den Einbuchtungen am Ufer in Höhe der Wehrdener Brücke den einstigen Liegeplatz der Neptun blockieren sollen. Das WSA hatte vor Jahren Eigenbedarf geltend gemacht und die Verlegung der Neptun nach Fürstenhausen notwendig gemacht. Der einzige vom WSA vorgeschlagene Liegeplatz, bei Rehlingen, sei ungeeignet, sagte Schug. Dorthin verirre sich kein Tourist. Die schon laut angedachte Lösung, das Schiff in die Nachbargemeinde Bous zu verfrachten, war am Diskussionsabend kein Thema. "Das Schiff hätte aber eine Zukunft", beharrte Schug. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, das selbst an die Saar dränge, würde die Neptun integrieren. Sie könne dann Jugendherberge und Gastronomiestätte werden.Was die Leser zu dem Streit um den Liegeplatz der Neptun denken, konnten sie bei einer Abstimmung per Telefon kund tun. Unser TED ist bis heute, Montagmorgen, um zehn Uhr, geschaltet. Die Auswertung lesen Sie in der morgigen Ausgabe.

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