Geschlossene Grenze Lauterbacher angelt sich sein Baguette aus Frankreich

Lauterbach/Carling · Not macht erfinderisch, heißt es. Und da der Lauterbacher Hartmut Fey auch in der Corona-Krise auf keinen Fall auf sein französisches Baguette verzichten will, setzt er seine Angel ein, um an sein geliebtes Brot zu kommen.

 Hartmut Fey aus Lauterbach holt französische Baguettes an der deutsch-französischen Grenze mithilfe einer Angelrute ab, um so die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einzuhalten.

Hartmut Fey aus Lauterbach holt französische Baguettes an der deutsch-französischen Grenze mithilfe einer Angelrute ab, um so die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einzuhalten.

Foto: dpa/Jean-Christophe Verhaegen

Auch in Zeiten von Corona will der Lauterbacher Hartmut Fey auf Baguettes und Croissants aus Frankreich nicht verzichten: Der 68-Jährige kauft derzeit per Angel über den gesperrten Grenzübergang zwischen Lauterbach und Carling in Frankreich ein. Eine Verkäuferin der französischen Bäckerei hängt ihm die Backwaren in einer Tragetasche an die Angelrute – er hebt sie über die Absperrung.

„Es tut uns hier allen weh, dass unser kleiner Grenzübergang nicht mehr gegenseitig benutzt werden darf“, sagte Fey am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Lauterbach. „Wir hoffen, dass die Grenze bald wieder geöffnet wird.“ Seit Mitte März sind wegen der Corona-Krise etliche kleine Übergänge zwischen dem Saarland und Frankreich gesperrt. Der Einreiseverkehr nach Deutschland wird an mehrere überwachte Übergänge gelenkt.

In Nicht-Corona-Zeiten kauften viele Lauterbacher in der französischen Bäckerei in Carling wenige Meter hinter der Grenze ein, sagte Fey. Auch Franzosen kämen zum Einkaufen nach Lauterbach. Die Idee, durch die Luft zu angeln, sei ihm gekommen, weil er selbst Angler sei. „Ich fand, das ist ein guter Weg, um meine Botschaft auf lustige Art und Weise rüberzubringen.“

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