Gute Laune im Schneetreiben

Völklingen. Soviel alkohoholfreies Weizenbier kann man gar nicht trinken! Als Berichterstatter über ein Kneipenfestival mit zehn Musikinseln in Völklingen muss man sich also auf Kurzeindrücke beschränken. Beispiel Martins Glashaus in Geislautern: Es ist, wie andere teilnehmende Gastwirtschaften auch, proppenvoll

 The 60's Revival spielten in neuer Formation mit Schlagzeuger Volker Weidenhof, ansonsten (von links) Ludwig Kunze, Peter Wenzel, Günter Hirt und Wolfgang Gaußmann. Foto: Jenal

The 60's Revival spielten in neuer Formation mit Schlagzeuger Volker Weidenhof, ansonsten (von links) Ludwig Kunze, Peter Wenzel, Günter Hirt und Wolfgang Gaußmann. Foto: Jenal

Völklingen. Soviel alkohoholfreies Weizenbier kann man gar nicht trinken! Als Berichterstatter über ein Kneipenfestival mit zehn Musikinseln in Völklingen muss man sich also auf Kurzeindrücke beschränken. Beispiel Martins Glashaus in Geislautern: Es ist, wie andere teilnehmende Gastwirtschaften auch, proppenvoll. Das Glashaus "dampft" - die Stimmung wirkt wie Basin Street (eine berühmte Musikstraße in New Orleans), brasilanischer Karneval und Fanclub nach historischem Sieg. Die Bedienung zeigt Herz. Zäpfer lassen Finger rundgehen. Bekanntlich zählt von alters her der Besuch öffentlicher Räume, hier Kneipe genannt, in denen es gesellig zugeht und das Bier regelrecht strömt, zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen des gemeinen Mitteleuropäers jedweden Standes - laut Internet. Zumal dann, wenn die Musike so schön spielt: "Kalinka", "Missisippi Blues" oder "Sur les ciels de Pkaris" - mit Akkordeon, Gitarren und Bläsern. Wohl nicht umsonst nennt sich die Combo "Ensemble moderato". Andere, nicht minder spannnende Töne hören wir im Bistro 06 in der Stadionstraße, in Ludweiler im Markt 63 oder im Americain Pub Postillion auf dem Völklinger Marktplatz. Hier geht es "hard and heavy" zur Sache. Im Bistro Jean M. in der Innenstadt freut sich Gastwirt Harald Mörsdorf über den ordentlichen Besuch. Flammkuchen (und andere leckere Gerichte) werden reichlich aufgetragen, Getränke nachbestellt, während die Lokalmatadoren The 60's Revival Oldies aus einem halben Jahrhundert Popgeschichte im Pulsschlag des neuen Jahrtausends präsentieren. In der Hüttenschänke covert sich die Gruppe Double A and Friends erfolgreich durch Klaus Lage, die Stones, den Blues und Songs zum Schmusen.Das Publikum singt mit und tanzt sogar. Hüttenschänken-Gastwirt Harald Baldauf zieht Zwischenbilanz des achten Kneipenfestivals: "Es wird überall gut angenommen. Ich bin rumgefahren." Kollege Kurt Kitzinger von der Gastwirtschaft Zur Höll gibt ihm recht: "Die Bude ist voll. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei." Sorgenvoll blicken allerdings Baldauf, Kitzinger und wohl auch andere Wirte mit Raucherkneipe auf das absolute Rauchverbot, das im Sommer in Kraft treten soll. Baldauf: "Es macht uns Wirten das Leben schwer." In Gaststätten, in denen das Laster Knaster (noch) erlaubt ist, wird es auch gepflegt, allen Unkenrufen zum Trotz und besonders dann, wenn der Rock' n' Roll ruft. "Das Kneipenfestival ist erfrischend, zumal dann soviel gute Musik auf einmal geboten wird." Sagt Winnie Reden und wippt gut gelaunt zum fetzigen "Lay down Sally" von Eric Clapton, das die Band Gazzoline im Postillon am Markt verdammt nahe am Original spielt. Gut ist, dass es Menschen wie Patricia Eppmeyer gibt, die sich als sogenannter "BOB" bereit erklärt haben, beim Festival ganz auf den Genuss von Alkohol zu verzichten, um die Clique am Ende (und schon bei heftigen Schneefällen) gefahrlos nach Hause zu kutschieren.

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