Grenzerfahrungen bei Lidl: Fünf Kunden durften drei Minuten kostenlos einkaufen

Luisenthal · Das „3 Minuten Frei-Shoppen“ ist ein Klassiker der Kundenunterhaltung beim Discounter Lidl. Am Samstag durften im neuen Markt in Luisenthal fünf Kandidaten nach Herzenslust den Einkaufswagen beladen. Es setzte einen neuen Deutschland-Rekord: Ware über 1500 Euro!

Keine Verletzten, nichts kaputt gegangen und alle glücklich - besser konnte das "3 Minuten Frei-Shoppen" am Samstagmorgen im Luisenthaler Lidl-Markt nicht ausgehen. Fünf Kunden hatten Gelegenheit, einen Einkaufswagen nach Wunsch zu befüllen, also drei Minuten lang auf Kosten des Hauses "einzukaufen" ohne zu bezahlen.

Der Discount-Konzern veranstaltet dieses Kunden-Spektakel immer zwei bis drei Wochen nach Neueröffnungen. Bisweilen kommt auch mal jemand ins Fallen oder außer Atem oder krachen schwer beladene Wägelchen in Warentürme. Für den sicheren Ablauf ist deshalb immer eine große Zahl von Mitarbeitern am Ort.

Die Kandidaten fürs Tempo-Shoppen werden bei Eröffnungs-Gewinnspielen ermittelt. In Luisenthal hatten sich nach Worten von Lidl-Verkaufsleiter Kai Hallerberg über tausend Menschen beworben. Die Sieger traten nun am Samstag nacheinander an - während der regulären Öffnungszeit ab zehn, so dass es für jeden im Laden was zu staunen gab, die Gänge allerdings auch nicht hindernisfrei waren.

Die fünf Auserwählten hatten in den Tagen zuvor den Markt ausgiebig besichtigen können und sich gut überlegt, welche Artikel sie einladen würden - je kleiner und teurer, desto einträglicher der Wettkampf gegen die Uhr. In der Hitze des Gefechtes blieb das eine oder andere dann aber doch unberücksichtigt. Von jedem Sortiments-Artikel, ausgenommen Spirituosen, Zigaretten und Telefonkarten, durfte maximal ein Karton genommen werden. Jeder Aktionsartikel aus dem Nicht-Lebensmittelbereich - Nähmaschine, Koffer, Küchenmixer und dergleichen - konnte nur einmal in den Wagen.

Ines Hemmen legte mit einem Gesamtergebnis von 442 Euro gut los und war nach den 180 Sekunden ausgepumpt wie eine 100-Meter-Läuferin. Die Luisenthalerin beschränkte sich auf Artikel, die sie auch für gewöhnlich kauft. Sie handelte nicht streng ökonomisch: So war auch eine raumgreifende Orchidee dabei. Und jede Menge Futter für die zwei Katzen. Margot Keiper aus Klarenthal (362 Euro) dachte sogar an die Rasierklingen für den Ehemann, ehe dann eine weitere Luisenthalerin (750 Euro) den beiden wartenden männlichen Kandidaten einen letzten nützlichen Anschauungsunterricht gab: Ware zwar im Karton aus dem Regal wuchten, dann aber lose in den Wagen schütten, das ermöglicht Befüllung fast ohne Luftlöcher.

Manfred Stötzer, 49-jähriger Luisenthaler, legte bei seinem "Heimspiel" denn auch ein großartiges Ergebnis hin: Dank viel Tiefkühl-Lachs und -Shrimps, Pralinen und Kaffee knackte der Baumarkt-Verkäufer die 1000-Euro-Marke. Der Saarbrücker Volker Kessel, 35, konnte dieses Ergebnis sogar noch deutlich überbieten. Sein Warenwert von 1545,42 Euro dürfte nach Einschätzung der Lidl-Verantwortlichen vor Ort mit das beste je erzielte Ergebnis in Deutschland bedeuten. Der Kundenbetreuer der Immobiliengruppe Saarbrücken, von Frau Nicole und den Söhnen Colin und Leon mit kühlem Kopf und klaren Ansagen geleitet, setzte vor allem auf werthaltige Artikel aus dem Nicht-Lebensmittel-Bereich und türmte die Artikel übermannshoch - da der Warenturm nicht kippte, wurde er genehmigt. Allein der Parfüm-Bedarf der Familie sollte auf Jahre gedeckt sein. Und für nicht auszuschließende orthopädische Beschwerden der nächsten Tage nahm der Familienvater auch ein elektrisches Heizkissen mit.

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