Glanzstück ist eine sogenannte „Sackarbeit“. Es handelt sich also um eines der Stücke, wie sie Glasarbeiter nach der Schicht mitnehmen durften. Norbert Klitzke, der diese Vase für die Ausstellung bereitstellte, hatte sie auf einem Flohmarkt in Saarlouis entdeckt.

Klitzke ging in das Glasmuseum nach Ludweiler, um herauszufinden, ob eine Glashütte an der Saar oder in Lothringen ähnliche Produkte herstellte. Er wurde im Katalog „Die Glashütten im Warndt“ fündig. Darin sind zwei Vasen ähnlicher Machart abgebildet, eine sogar in den gleichen Farben. Klitzke erfuhr, die abgebildeten Vasen seien noch in Privatbesitz und stammten aus der Fenner Glashütte. Die nun als Glas des Monats im Museum ausgestellte Vase ist kegelförmig und 33 Zentimeter hoch. Das weiße Innere ist von einem gestreiften beige-braunen Überfang bedeckt und mit der Glasmacherpfeife hergestellt worden.

Klitzke geht davon aus, dass sich noch weitere solcher Vasen in Familien befinden. Er schätzt diese Glasarbeiten, erzählen sie doch vom Alltagsleben in einer oft schwierigen Zeit. Wer solche Vasen hat, kann sie den Mitarbeitern des Glasmuseums zeigen, damit sie erfasst und katalogisiert werden können.

Das Glas- und Heimatmuseum Ludweiler, Am Bürgermeisteramt 5, ist montags von freitags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, Es ist samstags geschlossen und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Um 14.30 Uhr gibt es sonntags kostenlose Führungen. Führungen sind nach telefonischer Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Die Telefonnummer lautet (0 68 09) 13 60.