Gewerbesteuer bleibt im Sinkflug

Völklingen. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch Saarstahl traf, zeigt weiter ihre Nachwirkungen in Völklingen. Oberbürgermeister Klaus Lorig kann im Haushaltsplan fürs Jahr 2011 nur noch mit rund zwölf Millionen Euro Einnahmen aus Gewerbesteuern rechnen. Im Rekordjahr 2008 hatte die wichtigste Einnahmequelle der Stadt über 50 Millionen Euro erbracht

 Die neue Schmiede in Völklingen ist das Flaggschiff von Saarstahl. Foto: Oliver Dietze

Die neue Schmiede in Völklingen ist das Flaggschiff von Saarstahl. Foto: Oliver Dietze

Völklingen. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch Saarstahl traf, zeigt weiter ihre Nachwirkungen in Völklingen. Oberbürgermeister Klaus Lorig kann im Haushaltsplan fürs Jahr 2011 nur noch mit rund zwölf Millionen Euro Einnahmen aus Gewerbesteuern rechnen. Im Rekordjahr 2008 hatte die wichtigste Einnahmequelle der Stadt über 50 Millionen Euro erbracht. 2009 waren es noch 25 Millionen und im laufenden Jahr noch 13,9 Millionen Euro Gewerbesteuer gewesen. Dies geht aus dem Halbjahresbericht zur wirtschaftlichen Entwicklung hervor, der am Dienstagabend im Stadtrats-Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Sport vorgestellt wurde.Wie Christof Theis, Leiter des Fachdienstes Wirtschaftsförderung im Rathaus, erläuterte, liegt die Zahl der Arbeitslosen in Völklingen derzeit bei unter 2000, erreicht aber immer noch eine Quote von 8,8 Prozent (Landesdurchschnitt 7,0 Prozent). Nach einem erkennbaren Aufschwung im Jahr 2008 entwickelt sich das Arbeitsplatzangebot wieder ungünstig. Dennoch liegt Völklingen im Vergleich zwischen Ein- und Auspendlern weiter deutlich im Plus. 9215 Menschen kommen zum Arbeiten in die Hüttenstadt, während 7874 Völklinger auswärts ihr Brot verdienen. Mit 4485 Beschäftigten behauptete Saarstahl in Völklingen weiterhin seine Stellung als herausragender Arbeitgeber in der Region.

Die Einwohnerzahl in der Stadt ist nach leichten Ausschlägen in den vergangenen Jahren wohl endgültig unter 40 000 gesunken. 39 574 Völklinger zählte man zum letzten Stichtag - gegenüber noch über 43 000 Einwohnern vor einem Jahrzehnt. Prognosen auf Grund der jetzigen Rahmenbedingungen sagen, dass es im Jahr 2020 noch rund 38 500 sein werden. Pessimisten gehen sogar von dann nur noch 34 200 Einwohnern aus.

Kaufkraft unter Durchschnitt

Der Kaufkraft-Index sagt, was sich Völklinger derzeit im Vergleich zu anderen Bundesbürgern leisten können. Bei einem auf den Wert 100 festgesetzten Bundesdurchschnitt erreicht Völklingen derzeit eine Kennziffer von 83,7. Der Vergleichswert liegt derweil in Neunkirchen bei 87,8, in Saarbrücken bei 94, in der Nachbarstadt Püttlingen bei 96,5, in St. Ingbert sogar bei 105,6.

Derweil liegen die Mieten in Völklingen im Vergleich zu Nachbarstädten noch recht günstig. Laut Halbjahresbericht zahlt man normalerweise für den Quadratmeter Wohnraum in einfacher Lage um drei Euro, in mittlerer Lage 3,75 Euro und in guter Lage 4,50 Euro. Büromieten bewegen sich zwischen drei und fünf Euro. Ladenmieten schwanken auf einer Bandbreite zwischen 7,50 Euro im Geschäftskern und vier Euro in Nebenlagen.

< Weiterer Bericht folgt

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