Schlosspark Geislautern von Müll befreit Eine saubere Protestaktion

 V · Als Zeichen gegen Vorurteile: Jugendliche des Juz Geislautern haben den Schlosspark gesäubert.

 Die Jugendlichen vom Juz Geislautern haben am Samstag den Schlosspark von Unrat befreit.

Die Jugendlichen vom Juz Geislautern haben am Samstag den Schlosspark von Unrat befreit.

Foto: BeckerBredel

Samstagmittag im Schlosspark Geislautern: Knapp ein Dutzend junger Leute des benachbarten Jugendzentrums (Juz) sammelt in der Grünanlage achtlos weggeworfenen Müll. Sophie Tecquert hebt gerade eine leere Bierflasche auf. „Wir wollen zeigen, dass wir uns um die Umwelt kümmern“, erklärt die 16-Jährige. Wodkaflaschen, Papier, Dosen, Plastikabfälle, Zigarettenkippen sowie volle und leere Hundekot-Tüten wandern ebenfalls in die Müllsäcke, mit denen die Jugendlichen das Gelände in dem Völklinger Stadtteil durchstreifen.

Mit der Aktion wollen sie auch gegen ein Vorurteil ankämpfen. Obwohl sie sich nicht im Park aufhalten, werden sie für dessen Verschmutzung verantwortlich gemacht. Zum Beispiel von Müttern, deren Kinder in der Grundschule nebenan unterrichtet werden. Den Vorwurf weist die Gruppe zurück: „Wir machen keinen Dreck“, betont Sophie Tecquert.

Den jungen Leuten sei die Sauberkeit des Schlossparks wichtig. Zumal der Park direkt neben ihren Räumen im Dorfgemeinschaftshaus liegt. In Zukunft wollen sie die Grünanlage regelmäßig vom Abfall befreien.

„Die Jugendlichen sind sehr verantwortungsbewusst“, versichert Sofie Bender. Die Mitarbeiterin von juz-united, dem Verband der saarländischen Jugendzentren in Selbstverwaltung, steht den Juz-Leuten mit Rat und Tat zur Seite. Das Jugendzentrum in Geislautern startete im September 2009. In der Pandemie war es während der Lockdown-Phasen geschlossen. Seit Herbst ist der Treff wieder offen – montags, mittwochs und freitags von 17 Uhr bis 20 Uhr.

Neben einer Küche gibt es zwei miteinander verbundene Aufenthaltsräume, in denen Billard, Tischfußball und Dart gespielt werden kann. Floyd Wunn schaut mindestens zweimal in der Woche vorbei. Der 18-Jährige sagt: „Wir sind wie eine kleine Familie und kommen alle gut miteinander klar.“

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