Kolumne Gegen die Gedankenlosigkeit

Irgendwo in Völklingen. Der Wagen hält an der Kreuzung an. Der Fahrer, ein Mann mittleren Alters, lässt die Scheibe herunter und schnipst einen Zigarettenstummel auf den Asphalt. Scheibe hoch, anfahren, weg.

 Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Kommentarkopf Ulrike Paulmann

Foto: SZ/Robby Lorenz

Wie es sich am Alten Brühl zugetragen haben mag, vermag ich nicht zu sagen. Fest steht aber: Irgendwer hat dort am Fußgängertunnel mehrere Tüten mit Abfällen, Kleidern und Ähnlichem wild entsorgt, wir haben in dieser Woche darüber berichtet. Nicht korrekt entsorgte Abfälle findet man an diesem wenig einladenden Ort eh’ zuhauf. Leider.

Keine Frage: Eine weggeworfene Kippe wiegt weniger schwer als das, was da am Alten Brühl oder jüngst an anderen Stellen (siehe linke Meldung) getan wurde. Einerseits. Doch andererseits: Egal, ob winziges oder größeres Vergehen, alles zeugt von Gedankenlosigkeit, von der Nicht-Achtung unserer unmittelbaren Umwelt.

Sowas macht traurig. Und wütend. Nicht nur mich, sondern auch viele unserer Leser. Das zeigen die Reaktionen, beispielsweise auf unserer Facebookseite. „Das wird immer schlimmer“, kommentiert jemand. Einige geben gleich weitere Beispiele, wo sich in ihrer Heimat, in Völklingen, Geislautern, Emmersweiler, Großrosseln und sonstwo Unrat findet, wo er eigentlich nicht hingehört.

Auch von einem „ewigen Thema“ ist hier die Rede — und ja, genauso ist es. In Zeiten, in denen man sich Gedanken machen muss, wie sich die unendlich vielen Mikroplastikteile in den Weltmeeren durch die Nahrungskette auch auf unsere Gesundheit und die unserer Kinder auswirken werden, kann nicht oft genug über den richtigen Umgang mit unseren Abfällen gesprochen werden. Und zu dem gehört vor allem auch die Vermeidung von Müll.

Je früher all’ das thematisiert wird, desto besser. Gut, dass es Aktionen wie „Picobello“ und anderes gibt. Auf das Bewusstsein kommt es an. Täglich aufs Neue, im Kampf gegen den Müll.

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