Gastronomen-Paar zieht um

Saarbrücken/Völklingen · Markus und Silke Albrecht aus Völklingen kündigen für 2018 Neustart in Saarbrücken an.

 Das Casino-Restaurant in der Bismarckstraße. Foto: Casino am Staden

Das Casino-Restaurant in der Bismarckstraße. Foto: Casino am Staden

Foto: Casino am Staden

Es fällt Markus Albrecht, der mit seiner Frau Silke das Völklinger Parkhotel Albrecht führt, offensichtlich schwer, über die Nachricht zu sprechen, die sich am Samstag wie ein Lauffeuer auf Facebook verbreitet hat: Für die Albrechts ist kurz nach Jahreswechsel Schluss nach zehn Jahren am Völklinger Schillerpark. Nach einer kurzen Pause eröffnen sie am 1. März 2018 ein Restaurant und eine Weinbar im Casino-Restaurant am Staden in der Saarbrücker Bismarckstraße. Hoteliers werden die Albrechts dann nicht mehr sein. Das Casino-Restaurant am Staden wird sein Gesicht verändern. Die beiden Monate zwischen Abschied aus Völklingen und Neueröffnung in der Saarbrücker Bismarckstraße widmen die beiden dem Umbau. Die Pläne? "Wir werden verschiedene Konzepte unter einem Dach vereinen: Restaurant, Weinbar und eine Tapas-Bar mit kleinen Speisen." Hof und Außenterrasse gehören zum Anwesen, "eine grüne Oase mitten in Saarbrücken", sagt Albrecht. An neuer Wirkungsstätte können sich die Albrechts auf bewährte Mitstreiter verlassen, denn das komplette Team wechsle mit in die Landeshauptstadt. Die überraschende Nachricht sorgte für mächtig Wirbel. Silke Albrecht: "Das Telefon steht nicht mehr still, wir bekommen unzählige E-Mails und Facebook-Nachrichten."

Dennoch: "Hier im Parkhotel geht es mit dem vollen Programm weiter, alle Reservierungen und Buchungen werden wir in der bewährten Art und Weise erledigen", verspricht das Paar. Auch das Programm für die beliebten Summer-Open-Airs steht, die Betreiber beteuern: "Es ist wieder besser geworden als im vorigen Jahr."

Die Völklinger Stadtwerke, immer noch Eigentümer des Gebäudes, wissen derzeit noch nicht, was mit dem Parkhotel geschehen soll. Geschäftsführer Michael Böddeker erklärte auf SZ-Anfrage, die Gründe, warum das Pächterehepaar das Feld räume, seien ihm nicht bekannt. Die Stadtwerke suchten nach Eigentümern oder langfristig orientierten Betreibern des Objektes.

Die Stadtwerke bemühen sich bereits seit längerem um einen Verkauf. Seit dem Debakel mit der Fischzucht, also seit Anfang 2015, steht das Parkhotel ganz oben auf der Liste der sogenannten nicht betriebsnotwendigen Immobilien. Die Preisvorstellung soll nach SZ-Informationen bei 2,5 Millionen Euro liegen, nachdem die Stadtwerke laut Paul Ganster, Stadtratsmitglied der Linken, seinerzeit rund fünf Millionen Euro investierten. Dies geschah noch unter Michael Altpeter, der vor Jochen Dahm Geschäftsführer war. Böddeker sagte dazu nur, der aktuelle Veräußerungswert beruhe auf einem Wertgutachten.

2007 hatten die Albrechts das Parkhotel übernommen. Der ursprünglich vorgesehene Mietkauf zerschlug sich an zu hohen Kosten. Experte Peter Schade, 2010/ 2011 als Unternehmensberater bei den Stadtwerken tätig, lieferte eine Erklärung: Das Gebäude sei damals unverständlicherweise nicht energetisch saniert worden.

 Abschied mit Wehmut, die Albrechts vor ihrem Völklinger Haus. Foto: Lang

Abschied mit Wehmut, die Albrechts vor ihrem Völklinger Haus. Foto: Lang

Foto: Lang

Auf die Frage, ob dies nun nachgeholt werden solle, entgegnete Böddeker, hierzu gebe es keine aktuelle Planung. Stefan Rabel, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, wünschte derweil "den Albrechts und ihrer Mannschaft viel Erfolg an ihrer neuen Wirkungsstätte" in Saarbrücken.

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