Ganz nah am Publikum

Lauterbach. So nah wie am Samstagabend im fast voll besetzten katholischen Pfarrheim Lauterbach ist Wolf Maahn wohl selten am Publikum dran: "Das ist hier der kleinste Saal, den ich seit langem gesehen habe, das erinnert mich an früher", sagte er zu Beginn

 Wolf Maahn begleitete sich bei seinem Auftritt in Lauterbach selbst auf der Gitarre. Foto: Jenal

Wolf Maahn begleitete sich bei seinem Auftritt in Lauterbach selbst auf der Gitarre. Foto: Jenal

Lauterbach. So nah wie am Samstagabend im fast voll besetzten katholischen Pfarrheim Lauterbach ist Wolf Maahn wohl selten am Publikum dran: "Das ist hier der kleinste Saal, den ich seit langem gesehen habe, das erinnert mich an früher", sagte er zu Beginn. Doch die intime Atmosphäre gefiel dem Sänger offenbar - er lud ein: "Wenn ihr euch gehen lassen wollt: Da steh' ich voll drauf." Der erste Mitsingversuch des Publikums ging noch etwas schwerfällig vonstatten, doch das änderte sich bald.Den in Lauterbach anwesenden Gitarristen empfahl er: "Schaut euch bei mir besser nix ab." Denn er spielt eine Rechtshändergitarre links herum. "Als ich jung war, musste ich mir eine Gitarre mit meinem Bruder teilen", berichtete er. Später habe sein Lehrer verlangt, dass er seine Gitarre schulmäßig bespannt, also dicke Saiten oben und dünne unten; "das hab ich aber verweigert, weil ich die 27 Akkorde, die ich schon konnte, nicht wieder neu lernen wollte."Politisches gab's auch von ihm. Er sprach von Börsenkaspern, "die uns alle abgefuckt haben". Und gestand: "Ich glaube an Obama." An Völklingen hat er auch einige Erinnerungen: "Mit der Food Band haben wir oft hier gespielt und danach immer in Mädchen-WGs übernachtet." Schon zur Pause war klar, dass Maahns Mix aus ganz viel Musik mit wenig Schnörkeln und witzigen Anekdoten prima ankam. "Wahnsinn, einen solch bekannten Musiker und Produzenten so hautnah zu erleben", meint Klaus Müller. Maahn begleitete sich zu seinen Titeln - darunter "Gib mir das Fieber zurück", "Deine Küsse" und "Rosen im Asphalt" - selbst auf der Gitarre, blies gelegentlich in seine Mundharmonika und stampfte den Takt mit dem Fuß mit. "So ist das ganz schwer zu spielen, weil man mit viel Druck spielen muss und jeder Fehler sofort auffällt", weiß Achim Jung, der selbst seit Jahrzehnten musiziert. Bei den Zuhörern kam der intime Konzertabend gut an: Sie gingen begeistert mit und verlangten zwei Zugaben.

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