Für die Menschen im Quartier und mit ihnen

Völklingen · BIWAQ heißt das Förderprogramm, von dem Völklingen jetzt profitiert – im Klartext: „Besser wohnen und arbeiten im Quartier“. Am Donnerstag fiel im Café Valz in der Gatterstraße der offizielle Startschuss.

Draußen im Hof sind weihnachtliche Klänge aus der Konserve zu hören. Neben Plätzchen, Ministollen und Quittengelee gehören auch Vogelhäuschen zum Angebot des kleinen Basars. Drinnen im Café Valz sorgt Live-Musik für Stimmung: Yann Loup Adam und Anisha Erbacher präsentieren gefühlvolle Chansons. Am Donnerstagnachmittag wird in der Gatterstraße der Start des Projektes "Besser lernen und arbeiten im Quartier" gefeiert.

Finanziert wird das Projekt durch das Programm "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier" (kurz BIWAQ). Insgesamt 1,9 Millionen Euro stehen der Stadt bis Ende 2018 für Maßnahmen zur Verfügung, die der nachhaltigen Integration von Arbeitslosen dienen und zu einer Stärkung der lokalen Ökonomie führen. Auch Betriebe sollen von dem Programm profitieren - etwa durch Aufträge, die sie im Rahmen von Bau- und Verschönerungsprojekten erhalten.

Das Diakonische Werk an der Saar setzt die Maßnahmen als Kooperationspartner der Stadt um. Das "BIWAQ"-Programm ist als Ergänzung zum Programm "Soziale Stadt" gedacht. Dieses wird in der nördlichen Innenstadt fortgesetzt. Die Aktivitäten konzentrieren sich deshalb auf diesen Bereich.

Das Projekt sei nicht statisch, betonte Wolfgang Biehl, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes an der Saar. Es passe sich den Bedürfnissen der Bewohner an.

"Wir brauchen die Mitarbeit der Menschen, die im Quartier leben", sagte Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ). Das Stadtteilforum biete allen Interessierten die Möglichkeit, sich einzubringen.

40 Plätze zur Beschäftigung und beruflichen Orientierung von benachteiligten Gruppen wie Langzeitarbeitslosen, Migranten oder Alleinerziehenden wurden seit dem 1. Juli eingerichtet. Die Ein-Euro-Jobber kümmern sich zum Beispiel um die Renovierung und Ausstattung von Wohnraum für bedürftige Personen.

Vieles ist zurzeit noch in der Planung und Entwicklung, einiges wurde aber schon auf die Beine gestellt. Projektkoordinator Dieter Schumann erläuterte einige Initiativen. Das Café Valz ist als Begegnungsstätte wieder regelmäßig geöffnet. Dort läuft auch ein Seniorencafé. Im Aufbau befindet sich ein Seniorenbegleitdienst zur Unterstützung älterer Menschen beim Einkauf oder beim Arztbesuch. Für den Service will man auch Ehrenamtliche gewinnen. Und an der Versöhnungskirche soll ein Nachbarschaftsgarten entstehen, der von den Bewohnern des Quartiers gemeinsam genutzt wird.

Während der BIWAQ-Förderrunde 2015 bis 2018 erhält die Stadt insgesamt 1,7 Millionen Euro vom Europäischen Sozialfonds und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit . Die beiden Kooperationspartner investieren Eigenmittel in Höhe von zusammen 200 000 Euro.

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