Mit einer Stimme Vorsprung Frauenhaus für Völklingen dank „Abweichler“

Völklingen · Hauchdünne Mehrheit im Stadtrat: Bei der geheimer Abstimmung folgte ein Ratsmitglied nicht den Vorgaben seiner Fraktion.

 Bei Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses im Völklinger Stadtrat jubelte der SPD-Fraktionsvorsitzende Erik Kuhn. Er war am Donnerstag extra mit einem Hemd in orange gekommen, der Symbolfarbe für den Tag gegen Gewalt an Frauen, und in der Abstimmung genau an diesem Tag ging es letztlich um ein Frauenhaus für die Stadt.

Bei Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses im Völklinger Stadtrat jubelte der SPD-Fraktionsvorsitzende Erik Kuhn. Er war am Donnerstag extra mit einem Hemd in orange gekommen, der Symbolfarbe für den Tag gegen Gewalt an Frauen, und in der Abstimmung genau an diesem Tag ging es letztlich um ein Frauenhaus für die Stadt.

Foto: BeckerBredel

Das war knapp. Sehr knapp sogar. Aber Völklingen bekommt doch ein Frauenhaus – weil die Fraktionsdisziplin – wahlweise könnte man auch von Fraktionszwang sprechen – am Donnerstagabend im Völklinger Stadtrat nicht funktionierte. Eigentlich hatten die Fraktionen von CDU, „Wir Bürger“ und AfD angekündigt, nicht für die notwendige Bebauungspanänderung zu stimmen, die unabdingbare Voraussetzung war, um das Frauenhaus in einer Straße im Stadtteil Wehrden eröffnen zu können. Und diese drei Fraktionen hatten zusammen eine Stimme mehr als die Unterstützer des Projektes – SPD, Grüne, Linke und „Gemeinsam für Völklingen“. Doch auf Antrag der SPD wurde geheim abgestimmt. Und dabei gab es dann doch – genau umgekehrt – eine hauchdünne 20:19 Mehrheit für die Planänderung und somit für das Frauenhaus.