Mohammed Al Jumaili (27) stammt aus Bagdad und kam als Flüchtling nach Deutschland. An der Volkshochschule (VHS) Völklingen hat er im Rahmen der Sprachoffensive Deutsch einen Integrationskurs erfolgreich abgeschlossen. Seine Sprachkenntnisse will Mohammed Al Jumaili weiter verbessern. Damit er ein im Irak begonnenes Ingenieurstudium weiterführen kann.

Der Autodidakt malt schon seit Kindesbeinen. Seine Begabung blieb der VHS nicht verborgen. Deshalb ermöglicht sie ihm, seine Arbeiten öffentlich zu präsentieren. Seit Mittwoch sind die Öl- und Acrylbilder im Galerieraum des Alten Rathauses Völklingen zu sehen. "Er ist schon gut", sagt der Völklinger Künstler Horst Reinsdorf während der Vernissage. Das zeichnerische Talent hat Al Jumaili womöglich von seinem Vater geerbt. Er fertigte Kalligrafien in arabischer Schrift.

"Flucht aus Babylon" nennt der Maler seine erste Ausstellung in Deutschland. Er trägt die Farben nicht nur mit dem Pinsel auf, sondern arbeitet auch mit Spachtel und Messer. "Frau in Venedig", "Gegen Rassismus" oder "Retter der Zivilisation" lauten die Titel der Arbeiten. Neben einem abstrakten Bild und Porträts arabischer Frauen sind auch politische Arbeiten ausgestellt.

Das Bild "Der Schlüssel" zeigt die Zerstörungswut der Terrormiliz Islamischer Staat. Die Bevölkerung muss hilflos zuschauen, wie assyrische Kulturdenkmäler verwüstet werden. Auch ein Kind ist zu sehen. Es hat einen Schlüssel um den Hals hängen. Ist es der Schlüssel zur Lösung der Probleme? Vielleicht gelingt es der nächsten Generation, Frieden zu schaffen.

Die Bilder sind noch bis zum 24. Juli im Galerieraum des Alten Rathauses zu sehen. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 16.30 Uhr, Mittwoch bis 18 Uhr, Freitag bis zwölf Uhr.