Flucht vor den Flammen per Drehleiter

Völklingen. Ein Eispanzer überzog gestern Morgen Asphalt und geparkte Autos an der Ecke Poststraße/ Gatterstraße: Nach einem Dachgeschossbrand, der in der Morgendämmerung Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei zwei Stunden lang in Atem hielt, war Löschwasser auf der Straße zur spiegelglatten Fläche gefroren

Völklingen. Ein Eispanzer überzog gestern Morgen Asphalt und geparkte Autos an der Ecke Poststraße/ Gatterstraße: Nach einem Dachgeschossbrand, der in der Morgendämmerung Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei zwei Stunden lang in Atem hielt, war Löschwasser auf der Straße zur spiegelglatten Fläche gefroren. Fünf Menschen retteten die Wehrleute über die Drehleiter aus der brennenden Etage; vier davon wurden mit Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht. Dienstag, 7.33 Uhr. In der Völklinger Feuerwache geht ein Notruf ein. Brand unterm Dach des Mehrfamilienhauses Gatterstraße Nummer 18 - die Wache setzt den ersten Wagen in Marsch. Weitere Notrufe kommen; Wehrführer Herbert Broy, selbst beim Einsatz dabei, berichtet, dass daraufhin nachalarmiert wird. 45 Wehrleute aus der Stadtmitte, aus Fürstenhausen, Ludweiler, Luisenthal und aus der Atemschutzabteilung sind im Einsatz. Weil die Anrufer von Dachgeschoss und Rauch geredet haben, rücken neben Löschfahrzeugen auch die beiden Völklinger Drehleitern und der Atemschutz-Wagen aus; als Reserve ruft Broy die Püttlinger Wehr mit ihrer Drehleiter zu Hilfe. Am Einsatzort dringt dicker Rauch aus allen Räumen der obersten Etage. An den Fenstern stehen Menschen und rufen um Hilfe. Unmöglich, sie durchs Treppenhaus herauszuholen; der Brandherd - ein Badezimmer, lichterloh in Flammen - versperrt den Helfern den Zugang. Die Wehrleute fahren die Leiter aus, bringen mit ihrer Hilfe zwei Männer, eine Frau und zwei Kinder, fünf Jahre und 18 Monate alt, in Sicherheit, dann auch noch einen Hund. Einen kleineren Hund und zwei Katzen können sie nicht bergen. Die Geretteten, nach Broys Eindruck im Schlaf vom Feuer überrascht, erwartet draußen grimmiger Frost, minus zehn Grad, sie brauchen erstmal Aufwärmung. Die Kälte erschwert zudem das Löschen. Treppenhaus und Straße sind rasch vereist; Löschwasser, das in tiefere Etagen tropft, droht ebenfalls zu gefrieren, da die Wehrleute im Haus die Energieversorgung abstellen mussten. Um ein gefährliches Durchweichen der Decken zu verhindern, setzen die Helfer Wassersauger ein. Nach gut zwei Stunden Arbeit rückt die Feuerwehr ab. Die Brandwohnung, sagt Broy, sei vorerst unbewohnbar. Ursache des Feuers war nach Auskunft der Völklinger Polizei ein technischer Defekt im Badezimmer, der einen Schmorbrand an elektrischen Kabeln auslöste. Der Schaden beläuft sich auf über 50 000 Euro. Das Dachgebälk ist jedoch intakt geblieben. Und die Mieter der unteren Geschosse können in ihre Wohnungen zurückkehren.

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