Flatterhosen, Pferdebalsam, Heilerde und scharfe Klingen

Völklingen · Rund 40 Händler hatten zum Jahrmarkt ein vielfältiges Sortiment an ihren Ständen im Eligiusviertel in der Innenstadt aufgebaut. Und viele Besucher fanden dort auch ihr ganz persönliches Schnäppchen.

 Händlerin Petra Wilhelm (Mitte) zeigt Kundin Renate Becker ihre Deko-Artikel. Foto: Jenal

Händlerin Petra Wilhelm (Mitte) zeigt Kundin Renate Becker ihre Deko-Artikel. Foto: Jenal

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Richtig viel ist nicht los am vergangenen Dienstag gegen Mittag auf dem Jahrmarkt im Eligiusviertel. Regenfrei aber kühl - da warten viele wohl doch noch lieber ab, wie es sich zum Nachmittag hin entwickelt. Etliche Grüppchen finden sich trotzdem. "Wir haben uns Flatterhosen gekauft", heißt es in einer Damengruppe. Wer zuhört, erfährt, dass es die in verschiedenen Stoffen gibt, und dass sie zwar nicht so modisch, dafür aber offenbar unglaublich bequem sind - also genau das Richtige für Zuhause. "Alles noch ein bisschen zurückhaltend, mal sehen, wie es später wird", bestätigt Harald Mörsdorf, Wirt im Bistro Jean M.. Ein paar Händler machen am Tresen Pause, man plauscht, man scherzt. Gewürze gehen immer gut, Lederwaren auch. Immer wieder zu finden sind auch Händler mit den Staubsaugern, die fast jeder an der weiß-elfenbeinfarbenen Farbe erkennt. "Wie viele Vorwerk-Stände gibt es denn hier?", fragt dann auch Gerd Schäfer. Die Antwort dazu will er wohl nicht wirklich wissen - nur zum Ausdruck bringen, dass es viele sind. Gerne stöbern Jahrmarktbummler auch an Kleiderständern oder in glänzenden Schmuckauslagen. Außerdem gibt es Exotisches zu entdecken wie etwa ägyptische Heilerde. Und Pferdebalsam, das, wie die Plakate versprechen, wohl gegen alles Mögliche hilft. Manch einer ist mit bestimmten Vorstellungen unterwegs, was er auf dem Jahrmarkt finden will. Andere bummeln unvoreingenommen. "Mal sehen, was ich nicht brauche", sagt Ursula Mandler und macht sich auf an die Stände . Christa Mörsdorf ist schon fündig geworden, hat praktisches Schneidwerkzeug aus Plastik mit scharfen Stahlklingen erworben: "Damit kann man unglaublich schnell und einfach Julienne schneiden." Also Gemüse in ziemlich schmale Streifen schnippeln. Sie faltet das Prospekt zum neuen Schneidewerkzeug auf und zeigt: "Und das kann noch viel mehr." Ein solches Werkzeug, um die Arbeit zu erleichtern, hätte wohl auch Marktmeisterin Brigitte Kölbl gerne. Um alle der rund 40 Anbieter im Eligiusviertel unterzubringen, hat sie schon über Nacht gegrübelt und ihre Zeitkarte im Rathaus bereits kurz nach fünf gestempelt. Halb sechs dann im Marktbereich. Diskussionen um Standorte, Meter und Zentimeter. Ein Disput mit Mister Haribo, weil die Sicherheit über allem steht. Die Feuerwehr ist sogar vorab mit dem Drehleiterauto gekommen. Das hat am Sparkasseneck deutliche Fahrspuren hinterlassen - gut für die Marktmeisterin: "Diesen Platz braucht das Feuerwehrauto, deshalb muss dieser Bereich frei bleiben." Da kann auch Mister Haribo schlussendlich nicht widersprechen. Die meisten Händler sind aber zufrieden. Wie Petra Wilhelm, die dieses Mal ihre Dekosachen auf dem nicht sprudelnden Brunnen auf dem Adolf-Kolping-Platz aufgebaut hat. "Ab und zu ein Standortwechsel ist gut", meint sie. Und bei der Platzvergabe am frühen Morgen hat sie offenbar geschickt taktiert: "Ich habe mir den Platz mehr oder weniger selbst ausgesucht." Langsam treffen immer mehr Grüppchen ein, die sich zum Jahrmarkt einfinden und am Ende des Tages werden die meisten wohl zufrieden gewesen sein.

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