Parteitag Flackus mit 62 Prozent zum neuen Linken-Landeschef gewählt

Völklingen · Der neu gewählte Vorsitzende warb in seienr Rede für einen Neuanfang.

 Jochen Flackus Foto: Linksfraktion

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Der Landtagsabgeordnete Jochen Flackus ist zum neuen Vorsitzenden der zerstrittenen Saar-Linken gewählt worden. Der 62-Jährige erhielt bei einem Landesparteitag am Samstag in Völklingen 93 von 150 Stimmen (62 Prozent). Zuvor hatte er für einen Neuanfang geworben. „Ich möchte dazu beitragen, dass die Gräben überwunden werden“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. In den Tagen vor dem Parteitag hatten sich die beiden zerstrittenen Parteiflügel auf ein gemeinsames Personaltableau geeinigt, um den Landesverband zu befrieden. Die Landesfinanzrevisionskommission der Linken, also die Rechnungsprüfer, hatten dem Landesparteitag wegen Unregelmäßigkeiten bei den Parteifinanzen empfohlen, den scheidenden Landesvorstand nicht zu entlasten. Über diesen Rat setzten sich die Delegierten jedoch mit großer Mehrheit hinweg. Flackus sagte, die Linke sei die einzige Partei, die sich um Themen wie Kinderarmut kümmere. In letzter Zeit sei der Landesverband wegen des Konfliktes aber kaum noch handlungsfähig gewesen. „Ich möchte der Partei wieder eine politische Stimme geben“, sagte Flackus. Er warb dafür, dass alle innerparteilichen Gruppen im neuen Landesvorstand vertreten sind.

Vor der Neuwahl des Landesvorstandes hatte die scheidende Landesvorsitzende mit ihren innerparteilichen Rivalen Thomas Lutze und Andreas Neumann abgerechnet. Die Saar-Linke befinde sich in ihrer bisher tiefsten Krise, sagte Schramm. Die Zustände seien nicht länger tragbar. Schramm warf Lutze und Neumann unter anderem vor, für Unregelmäßigkeiten und Manipulationen bei der Mitgliederverwaltung verantwortlich zu sein. Ein Teil der Delegierten reagierte mit lautstarken Protesten auf die Vorwürfe. Schramm sagte, sie wolle einem „echten Neuanfang“ der saarländischen Linken nicht im Weg stehen.

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