Finstere Pläne und ein Greis mit Grips

Ludweiler. Zwar mit einwöchiger Verspätung, aber dafür mit umwerfendem Erfolg startete der Theaterverein Thalia Ludweiler seine Komödie "Und meistens kommt es anders" im Zimmertheater im alten Ludweiler Bürgermeisteramt. So richtig urig schauten dabei die Thalia-Vorsitzende Jutta Laval, die als Barbara Bettinghaus diesmal eine Hauptrolle übernahm, und ihre Mitschauspieler aus

 Das böse Ende kommt noch: die Streithähne Barbara Bettinghaus (links, Jutta Laval) und Opa Wilhelm (im Rollstuhl, Christof Beckinger). Foto: Becker & Bredel

Das böse Ende kommt noch: die Streithähne Barbara Bettinghaus (links, Jutta Laval) und Opa Wilhelm (im Rollstuhl, Christof Beckinger). Foto: Becker & Bredel

Ludweiler. Zwar mit einwöchiger Verspätung, aber dafür mit umwerfendem Erfolg startete der Theaterverein Thalia Ludweiler seine Komödie "Und meistens kommt es anders" im Zimmertheater im alten Ludweiler Bürgermeisteramt. So richtig urig schauten dabei die Thalia-Vorsitzende Jutta Laval, die als Barbara Bettinghaus diesmal eine Hauptrolle übernahm, und ihre Mitschauspieler aus. Sie agierten in tiefem saarländischen Dialekt, mit köstlicher Situationskomik und bissigem, schwarzem Humor. In der Komödie in drei Akten von Wolfgang Krause dreht sich alles um Opa Wilhelm Bettinghaus (Christof Beckinger), dessen Schwiegertochter Barbara Bettinghaus (Jutta Laval) es leid ist, den eigenwilligen Schwiegervater zu pflegen und durchzufüttern. Insbesondere deshalb, weil der 84-jährige Opa Wilhelm seine Rente fast ganz für sich behält. Barbara dagegen muss jeden Cent zwei Mal umdrehen. So ist das nach außen traute Familienleben eigentlich gar keines: Opa kommandiert seine Familie mit Sohn Horst Bettinghaus (Timo Nittler) sowie Enkelin Claudia (Saskia Manderscheid) herum. Er interessiert sich mehr für Amtsärztin Dr. Schnabelmann-Nuckelheim (Heike Friedrich-Kasel), die ihn ab und zu untersucht. Und so schmiedet Barbara zusammen mit der hausbackenen Nachbarin Hilde Lindner (Britta Bretschneider) finstere Pläne: Mit einem besonderen Mittelchen aus der Apothekenrundschau will man Opa Wilhelm ins Jenseits befördern - natürlich erst nach dem Ersten des nächsten Monats, damit man noch eine volle Monatsrente des Alten kassiert. Doch das Mittel wirkt schneller als erwartet; Opa Wilhelm versinkt in einen tiefen, fast todesähnlichen Schlaf. Damit die Monatsrente ihnen jetzt nicht durch die Lappen geht, beschließen die beiden Frauen, den vermeintlich toten Opa bis zum Monatsbeginn frisch zu halten. Hilde bringt Kühlelemente, und Sohn Horst setzt den Alten ans Fenster, wo er mittels Seilzug immer noch freundlich den Nachbarsfrauen zuwinkt.Nun jagt ein Kalauer den anderen, das Publikum hat Lach-Tränen in den Augen. Zum Schreien ist der Auftritt von Hausarzt Dr. Nagel (Wolfgang Bode), der dem männlichen Geschlecht zugetan ist und mit Vater und Sohn Bettinghaus herumschäkert. Doch wie der Stücktitel schon sagt: Am Ende kommt es "meistens anders". Opa erwacht wieder von den Toten und holt schlitzohrig zur Rache gegen die habgierige Verwandtschaft aus.

Auf einen BlickWeitere Aufführungen am 21. , 28. und 29. jeweils um 18 Uhr im Zimmertheater, Am Bürgermeisteramt 5, in Völklingen-Ludweiler. Mitwirkende hinter der Bühne: Jutta Laval (künstlerische Leitung), Sven Peters (Souffleur, Thomas Laval, Günter Kölbl (Bühne), Markus Kasel (Technik), Britta Bretschneider, Liesel Reinhard (Maske). hla

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