Fernwärme-Anschlüsse fit für die Zukunft machen

Völklingen. Die Keimzelle der Fernwärmeversorgung in Saarland liegt in Völklingen. 1976 startete hier der Ausbau der Fernwärmeschiene Saar (siehe "Hintergrund"). Aus Sicht der Grünen und der Freien Wähler im Völklinger Stadtrat ist nun die Zeit gekommen, Hausanschlüsse auf neuen Stand der Technik zu bringen

Völklingen. Die Keimzelle der Fernwärmeversorgung in Saarland liegt in Völklingen. 1976 startete hier der Ausbau der Fernwärmeschiene Saar (siehe "Hintergrund"). Aus Sicht der Grünen und der Freien Wähler im Völklinger Stadtrat ist nun die Zeit gekommen, Hausanschlüsse auf neuen Stand der Technik zu bringen. Ihr Ansprechpartner dabei ist Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Völklinger Stadtwerke ist.Die Fraktionschefs Manfred Jost (Grüne) und Berthold Annel (Freie Wähler, Fotos: SZ) schreiben in einem gemeinsamen Antrag an Klaus Lorig, seit den 70er Jahren werde im innerstädtischen Bereich, aber auch im Neubaugebiet Sonnenhügel durch Fernwärmeversorgung ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Umweltbedingungen für die Stadt geleistet. Grundsätzlich habe sich dieses System bewährt. Größere Störfälle hat es in der Vergangenheit nicht gegeben.Allerdings, so sagen Annel und Jost: "Nach unseren Feststellungen sind die Hausanschlüsse überwiegend im Urzustand. Das heißt, wünschenswerte Investitionen wie beispielsweise der Einbau von Wärmetauschern zwischen dem öffentlichen Netz und dem Hausanschluss sind die Ausnahme." Viele Hauseigentümer seien sich nicht bewusst, was bei einer Rohr- beziehungsweise Heizkörper-Leckage passieren könne, wenn unablässig unter Druck stehendes heißes Wasser ins Gebäude fließe. Eine Trennung des öffentlichen Systems von der Hausanlage durch den Einbau eines Wärmetauschers werde mögliche Schäden erheblich reduzieren.Deshalb fordern Annel und Jost die Stadtwerke Völklingen, "die in der Vergangenheit mit der Fernwärme gutes Geld verdient haben", auf, ihre Kunden zu informieren und den Einbau von Wärmetauschern zu einem Kosten deckenden Preis anzubieten. Dieser Preis könne bei einer hohen Beteiligung entsprechend niedrig ausfallen. Bei den notwendigen Änderungen an den Hausanlagen sollten ortsansässige Unternehmer beteiligt werden. Die Kosten könnten in Form einer zusätzlichen Gebühr, auf drei Jahre verteilt, von den Stadtwerken erhoben werden. "Diese Maßnahme sehen wir nicht etwa als eine reine Imagekampagne der Stadtwerke an, sondern wir wollen die technologische Weiterentwicklung eines modernen Energiesystems auf den heutigen Stand der Technik sicherstellen", so die beiden Fraktionsvorsitzenden in ihrer gemeinsamen Erklärung.

HintergrundDie Keimzelle der Fernwärmeschiene Saar liegt im Ausbau der Fernwärmeversorgung der Stadt Völklingen, der 1976 startete, nachdem 1975 mit der Auskopplung der Fernwärme aus der Kokerei Fürstenhausen in Kombination mit der Kraftwerksabwärme aus dem Kraftwerk Fenne begonnen worden war. Zwischenfälle bei der Versorgung gab es bisher in Völklingen nur selten. Eine Aufsehen erregende Panne ereignete sich beispielsweise im Januar 2001, als ein Ventil platzte und sich 90 Grad heißes Wasser in einen Keller in der Karlstraße ergoss. Der Keller wurde überflutet, und heißer Dampf zog durchs ganze Haus. Fernwärme- und Stromversorgung für die ganze Straße mussten abgeschaltet werden. Ein Feuerwehrmann zog sich Verbrühungen zu. er

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