Am Donnerstag berät der Bauausschuss Fenner Fußballer wollen selbst Rasen säen

Fenne · 2008 wurde die Chance auf einen gemeinsamen Rasenplatz mit Fürstenhausen vertan. Der Fußballplatz in Fenne wurde derweil immer schlechter. Nun unternimmt der SC Fenne einen neuen Anlauf.

 Ein Verein im Regen: Der Sportplatz in Fenne stand am Montag wegen Unwetters unter Wasser. Das Jugendtraining musste abgesagt werden, da das Wasser auf dem Platz kaum Möglichkeiten zum Ablaufen hat. Antonio Ferrise, Vorsitzender des SC Fenne, demonstriert hier die Platzverhältnisse.

Ein Verein im Regen: Der Sportplatz in Fenne stand am Montag wegen Unwetters unter Wasser. Das Jugendtraining musste abgesagt werden, da das Wasser auf dem Platz kaum Möglichkeiten zum Ablaufen hat. Antonio Ferrise, Vorsitzender des SC Fenne, demonstriert hier die Platzverhältnisse.

Foto: BeckerBredel

Der Bauausschuss des Völklinger Stadtrates beschäftigt sich am Donnerstag in öffentlicher Sitzung (17 Uhr, Neues Rathaus, Saal 1) mit einem ungewöhnlichen Anliegen. Der SC Fenne möchte grünes Licht dafür erhalten, seinen Tennenplatz (volkstümlich auch Braschenplatz genannt) in einen Rasenplatz umzuwandeln. Dies könnte nach einem Sparplan, dem so genannten Hüffler-Modell, geschehen. Hüffler ist ein Ort im Landkreis Kusel im benachbarten Rheinland-Pfalz. Der dortige Fußballclub hatte seinen Platz im Frühjahr 2008 in Eigenregie in einen Tennen-Rasenplatz umgebaut. Dazu wurde die obere Deckschicht aus roter Erde aufgelockert, teilweise mit Sand ergänzt, planiert, eingesät und gedüngt. Im Herbst 2008 konnte dann bereits auf dem Platz gespielt werden.

Schlimm sehe es mittlerweile in Fenne aus, hat die CDU-Stadtratsfraktion nach einem Ortstermin Anfang Mai festgestellt. „Nicht nur der Platz selbst, sondern auch das Vereinsheim ist in einem katastrophalen Zustand, der Platz ist nahezu unbespielbar. Wenngleich die Fenne der kleinste Stadtteil ist, wird auch hier wertvolle, ehrenamtliche Jugendarbeit geleistet, für die zumindest ein bespielbarer Platz vorhanden sein sollte“, schrieb Fraktionschef Stefan Rabel an den damaligen Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU). Und bat, die Anlegung eines Rasenplatzes nach dem Hüffler-Modell zu überprüfen. Nun hat Nachfolgerin Christiane Blatt (SPD) dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Wobei die Bau-Fachleute im Rathaus sich aber äußerst skeptisch zeigen. In ihrer schriftlichen Stellungnahme für den Bauausschuss betonen sie, die Situation in Hüffler und in Fenne sei nicht zu vergleichen.

Dabei beziehen sie sich auf eine Ortsbesichtigung, die im Februar 2014 in Hüffler stattgefunden hatte. Von Völklinger Seite waren Heinrich Messinger, damaliger Vorsitzender des SC Fenne, und Martin Heckert (Bauverwaltung) dabei. Damals wurde unter anderem festgestellt, der Platz in Hüffler erweise sich beim Auftreten als sehr hart. Der Rasen („Wurzelwachstum maximal drei bis vier Zentimeter“) brauche intensive Pflege. Dies sei in Hüffler auch gewährleistet. Der Verein besitze ein eigenes Pumpwerk zur Bewässerung. Er komme für sämtliche Kosten und Arbeiten zur Unterhaltung des Platzes und des Clubheims selbst auf. Für den Umbau eines Platzes habe er 1500 Euro Zuschuss von der Gemeinde erhalten.

Der Sportplatz Fenne hingegen verfüge über keine Beregnungsanlage und keine Zisterne. Für den Einbau seien rund 50 000 Euro zu veranschlagen. Zudem habe der Platz ein Drainagesystem, in dem das Wasser versickere, ohne wieder aufgefangen werden zu können. Für eine Bewässerung in einem trockenen Sommer sei daher mit Kosten bis zu 10 000 Euro zu rechnen. Weiter benötige ein Rasenplatz alljährlich eine Regenerationsphase. In dieser Zeit müsse ein Tennenplatz bereit stehen. Auch dies sei in den Förderrichtlinien der Sportplanungskommission vorgeschrieben.

„Der Verein sollte, wie der SV Hüffler auch, den Platz selbst anlegen sowie die Gewährleistung für die sach- und fachgerechte Unterhaltung übernehmen“, fasst die Bauverwaltung im Rathaus ihre Position zusammen. „Wir würden uns das zutrauen“, versichert demgegenüber Antonio Ferrise, heutzutage Vorsitzender des SC Fenne. Ferrise setzt hier auf Zusammenarbeit mit dem SC Ay Yildiz, der bereits seit über 25 Jahren eine Heimat suche. Ay Yildiz („wir haben ein gutes Verhältnis zueinander“) habe auch schon als Gast in Fenne gespielt, sei dann aber mit der Begründung umgezogen, dass man heutzutage einen Rasenplatz brauche.

„Man kriegt zwar noch Spieler, aber eine Klasse höher hat man unter diesen Umständen nur wenig Chancen“, fasst Ferrise zusammen. Das hat der SC Fenne gerade erst erlebt: Im vergangenen Jahr, dem Jahr seines 110-jährigen Bestehens, war er in die Bezirksliga Saarlouis aufgestiegen. Und ist nun wieder in der Kreisliga A Warndt gelandet. Der Verein hat derzeit an die 90 Mitglieder und spielt mit zwei Aktivenmannschaften. Die Jugendabteilung („mit einem E- und einem D7-Jugendteam“) sei derzeit wieder im Aufbau.

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