60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen Der lange Weg von der Türkei ins Saarland

Völklingen · Mit einem Festakt in der Völklinger Hütte haben Politiker und Migranten am vergangenen Samstag das 60-jährige Jubiläum des Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei gewürdigt. Im Saarland besitzen 10 000 Menschen einen türkischen Migrationshintergrund.

Eine Ausstellung in der Völklinger Hütte zeigt das Leben von Gastarbeitern in den Jahren 1973 bis 1985. Die Ausstellung ist noch bis 13. November zu sehen. Foto: Mehmet Ünal

Eine Ausstellung in der Völklinger Hütte zeigt das Leben von Gastarbeitern in den Jahren 1973 bis 1985. Die Ausstellung ist noch bis 13. November zu sehen. Foto: Mehmet Ünal

Foto: Mehmet Ünal

Am 30. Oktober 1961 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei ein Anwerbeabkommen, was den Zuzug von vielen Gastarbeitern vom Bosporus zur Folge hatte. Zuvor hatte es schon ähnliche Abkommen mit Spanien, Italien und Griechenland gegeben. Ursprünglich war vorgesehen, dass die türkischen Arbeiter Deutschland nach zwei Jahren wieder verlassen sollten. Dagegen wehrte sich aber die Industrie, die nicht alle zwei Jahre ihre Arbeitskräfte neu anlernen wollte. Auch wurde 1964 der Familiennachzug genehmigt. Also blieben viele Gastarbeiter hier – heute stellen türkeistämmige Menschen in Deutschland die größte Migrantengruppe dar mit fast drei Millionen. Im Saarland sind es 10 000 Menschen, die einen türkischen Migrationshintergrund besitzen. Mit einem Festakt in der Völklinger Hütte wurde am vergangenen Samstag das 60-jährige Jubiläum des Abkommens gewürdigt.