Experten wissen: Müll zieht Müll an

Völklingen · Immer wieder gibt's Bürger-Beschwerden über wilden Müll in der Landschaft und Missstände im Wald. Fuhrpark-Chef und Stadtförsterin standen am Mittwochabend im Völklinger Ortsrat Rede und Antwort.

 Anhaltende Vermüllung an der neu gestalteten Rosselmündung: Diese Situation hat Ortsratsmitglied Wolfgang Lorenz Anfang September im Bild festgehalten. Foto: Wolfgang Lorenz

Anhaltende Vermüllung an der neu gestalteten Rosselmündung: Diese Situation hat Ortsratsmitglied Wolfgang Lorenz Anfang September im Bild festgehalten. Foto: Wolfgang Lorenz

Foto: Wolfgang Lorenz
 Müllberg mitten am Weg: Diesen Tatort im Wald in der Nähe von Fürstenhausen hat Ortsratsmitglied Uwe Steffen Mitte Juli mit der Kamera dokumentiert. Foto: Uwe Steffen

Müllberg mitten am Weg: Diesen Tatort im Wald in der Nähe von Fürstenhausen hat Ortsratsmitglied Uwe Steffen Mitte Juli mit der Kamera dokumentiert. Foto: Uwe Steffen

Foto: Uwe Steffen

Über illegalen Müll im Wald und auf den Straßen wurde am Mittwoch im Völklinger Ortsrat diskutiert. Der zuständige Fachbereichsvorstand Ulf Hoffmann und Stadtförsterin Verena Lamy standen Rede und Antwort. Nicht nur der Müll bereitet den Kommunalpolitikern Sorge. Die Palette der Themen, die angesprochen wurde, reichte von Wildschweinschäden bis hin zu illegalen Montainbike-Strecken.

Radeln, erläuterte Lamy, sei im Wald nur auf den Hauptstrecken zulässig. Trampelpfade dürften von Bikern nicht befahren werden. Gesprochen wurde auch über die Ruhebänke. Im Stadtwald, erklärte Försterin Lamy, gebe es 90 bis 100 Bänke . Im Rahmen von Holzerntemaßnahmen, versicherte die Expertin, wurden keine Bänke beschädigt oder abgebaut.

Die Verwaltungsmitarbeiter räumten aber ein, dass die Zahl der Bänke vor einigen Jahren aus Kostengründen verringert wurde. Die regelmäßige Kontrolle, erläuterte Hoffmann, sei sehr aufwendig. Nicht nur die Bänke müssen auf ihre Verkehrssicherheit geprüft werden. Zweimal im Jahr nimmt man auch die Bäume im Umfeld unter die Lupe. "Wir sind froh, dass wir diesen Bestand halten können", sagte Hoffmann mit Blick auf die Anzahl der Bänke .

Neben den Bänken hält das Forstamt auch die Waldwege in Schuss. Wege, die beanstandet werden, sollten von den Bürgern nicht selbst mit irgendwelchen Baumaterialien ausgebessert werden. "Das verschlimmert die Situation", weiß die Försterin aus Erfahrung.

In der Sitzung wurde der Zustand des Simschelweihers kritisiert. Der Angelsportverein, der das Gewässer gepachtet hat, wurde von Verena Lamy bereits in die Pflicht genommen. Im August, erläuterte die Fachdienstleiterin, hätten die Angler gemäht. Demnächst würden sie in Eigenleistung das Ufer befestigen.

Und wenn jemand illegalen Müll im Wald entdeckt? Das Forstamt, betonte Lamy, sei erster Ansprechpartner. Bei Meldungen rücken ihre Leute sofort aus. "Müll zieht Müll an", weiß Lamy. Und auf Straßen und innerstädtischen Plätzen lockt Müll auch Ratten an. Deshalb werde der zuständige Fuhrpark bei einer Meldung ebenfalls schnell tätig, erläuterte Ulf Hoffmann. Die Truppe hat alle Hände voll zu tun. Das belegen die Zahlen, die der Fachbereichsvorstand präsentierte: 2014 wurden in 907 Arbeitsstunden 262 Kubikmeter wilder Müll in Völklingen gesammelt: Kostenpunkt: 74 870 Euro. In diesem Jahr sind bisher 138 Kubikmeter angefallen.

Die Kommunalpolitiker klagten auch über Wildschweinschäden in privaten Gärten. Das Problem, weiß Lamy, bleibt am Eigentümer hängen. In befriedeten Bereichen dürften die Schwarzkittel nicht geschossen werden. Dem Eigentümer bleibe nur übrig, seinen Garten so einzuzäunen, dass kein Wildschwein reinkomme.

Neben vielen Informationen erhielt der Ortsrat auch zwei Kontakte. Das Forstamt, das sich um den Müll im Wald kümmert, ist unter der Telefonnummer (0 68 98) 13 23 41 zu erreichen. Auf den Straßen und Plätzen übernimmt diese Aufgabe der Fuhrpark, Telefon (0 68 98) 13 23 75.

Der Antrag der Firma Vodafone , auf der Röchlinghöhe städtischen Grundbesitz anzumieten, um eine neue Funkstation zu errichten, ist wohl vom Tisch. Ortsvorsteherin Monika Roth (parteilos) zitierte in der Sitzung am Mittwochabend ein Schreiben, in dem die Völklinger Stadtverwaltung mitteilt, dass der Standort nicht geeignet sei.

Eine Verpachtung werde deshalb nicht in Aussicht gestellt. Die Funkstation sollte eine Anlage ersetzen, die sich auf dem fünfstöckigen Haus Homburger Straße 38 befindet. Das Gebäude gehört der Allgemeinen Baugenossenschaft Völklingen 1904 und war ursprünglich zum Abriss vorgesehen. Inzwischen, so die Verwaltung, habe der Eigentümer entschieden, das Gebäude zu sanieren. Die Baugenossenschaft verhandele zurzeit mit Vodafone über einen neuen Vertrag zur Weiternutzung der bestehenden Funkmastanlage.

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