Ex-Kirche wird nun Trauerhalle

Ludweiler · Die ehemalige Neuapostolische Kirche in Ludweiler hat einen neuen Besitzer. Bestattungsunternehmer Christian Duchene hat die Immobilie erworben und will sie Trauernden, aber auch Vereinen zur Verfügung stellen.

 Bereits eingerüstet: die ehemalige Neuapostolische Kirche der Karlsbrunner Straße in Ludweiler. Bestattungsunternehmer Christian Duchene hat das Gebäude gekauft. Foto: Jenal

Bereits eingerüstet: die ehemalige Neuapostolische Kirche der Karlsbrunner Straße in Ludweiler. Bestattungsunternehmer Christian Duchene hat das Gebäude gekauft. Foto: Jenal

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Was er mit der neu erworbenen Immobilie vorhat, berichtet Bestattungsunternehmer Christian Duchene dem Ortsrat Ludweiler bei dessen jüngster Sitzung im Alten Bürgermeisteramt. Und die Ortsratsmitgieder um Ortsvorsteherin Christiane Blatt hören aufmerksam zu. Schließlich handelt es sich um ein prominentes Gebäude , das die Sozialdemokraten der Stadtverwaltung zum Kauf ans Herz gelegt hatten: Die ehemalige Neuapostolische Kirche.

Schon 2013 sei er am Gebäude interessiert gewesen, so begann Duchene seine Ausführungen. Im Gespräch mit dem Makler habe sich aber schnell gezeigt, dass das Vorhaben damals noch zu groß gewesen sei. Dennoch habe er weiter beobachtet, was mit dem Haus passiere. Und das wurde dann offenbar billiger. Ohne Zahlen zu nennen, berichtet er: "2015 ging der Preis runter." Mit neuem Konzept im Kopf habe er also erneut den Kontakt zu Kirchengemeinde und Makler gesucht. Dann wurde er plötzlich überrascht - und zwar von genanntem SPD-Vorschlag, die Stadt möge das Gebäude kaufen, damit es die Ludweiler Vereine nutzen könnten. Das aber hat sich nicht durchgesetzt. Nun also ist Duchene Hausherr und will die ehemalige Kirche für seine Firma nutzen. Er will eine Trauer- und Verabschiedungshalle einrichten.

"Trauer braucht Zeit und Raum", erläutert er. In Kirchen und kommunalen Räumen für Trauerfälle sei der Zeitrahmen inzwischen eng gestrickt, persönliche Wünsche könnten auch immer weniger eingebracht werden. Und so sieht Duchene seine Halle weniger als Konkurrenz für Kirchen und Kommunen, sondern als Möglichkeit für die Trauernden. Wer sich im Rahmen einer dreistündigen Zeremonie von Verstorbenen verabschieden will, soll so Möglichkeit dazu haben. Genauso sehe es mit dem kleinen Café aus, das eingerichtet werden soll. Nicht als Konkurrenz zu Lokalen und Cafés vor Ort, sondern als Möglichkeit für seine Kunden, den Ims dort zu halten.

Es werde auch noch Platz für Vorhaben kulturtreibender Vereine sein - so lange die Veranstaltungen ins Konzept passen. "Ich schätze die Beele's sehr", so der Bestattungsunternehmer . Dass Karneval und Kondolenz nicht zusammenpassen, war seinen Zuhörern auch ohne weitere Worte klar: "Wenn der Mandolinenclub allerdings ein Weihnachtskonzert spielen will, oder jemand eine Buchlesung veranstalten will, spricht nichts dagegen."

Nach Abschluss der Bauarbeiten will Duchene die Bevölkerung zur offiziellen Eröffnung einladen. Er plant auch, dass die ehemalige Kirche wieder einen Segen erhält - und zwar einen ökumenischen.

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